Verdienter Lohn für Tirinzonis Curlerinnen

Die Schweizer Curlerinnen um Skip Silvana Tirinzoni sind nach vier WM-Titeln erstmals auch Europameisterinnen. Im EM-Final in Aberdeen besiegen sie Italien 6:5.

Alina Pätz spielt einen perfekten letzten Stein, der Gold einbringt © KEYSTONE/AP TT News Agency/JONAS EKSTROMER

Alina Pätz' letzter Stein im Final symbolisierte den grandiosen Auftritt der Schweizerinnen an der EM. Pätz hatte eine äusserst schwierige Aufgabe, um den eigenen Stein gültig werden zu lassen. Sie musste ihn über einen seitlich im Haus liegenden eigenen Stein spielen und hoffen, dass er danach die Richtung und die Kraft hatte, um den versteckt in der Hausmitte liegenden italienischen Stein zurückzustossen. Es gelang. Der Schweizer Stein lag zuletzt einen bis zwei Zentimeter näher am Zentrum.

Die von Stefania Constantini angeführten und mit der Zürcherin Elena Mathis auf der dritten Position spielenden Italienerinnen wehrten sich als Aussenseiterinnen im Final bravourös. Mit ihrem einzigen Zweierhaus der Partie glichen sie im 9. End zum 5:5. Im 10. End nutzten die Schweizerinnen den Vorteil des letzten Steins für einen triumphalen Sieg, mit dem sie ihre während der ganzen Woche gezeigten überragenden Leistungen krönten.

Über die elf Spiele des gesamten EM-Turniers gesehen, waren Carole Howald, Selina Witschonke, Silvana Tirinzoni und Alina Pätz vom CC Aarau mit Abstand das beste der zehn Teams. Alle Zahlen und Statistiken sprechen deutlich dafür.

2018 in Tallinn stiegen Silvana Tirinzoni und Alina Pätz - damals noch mit Melanie Barbezat und Esther Neuenschwander im Frontend - ebenfalls mit 10:0 Siegen in den EM-Final. Sie mussten sich aber von den Schwedinnen um Skip Anna Hasselborg 4:5 bezwingen lassen. Diesmal haben sie mit 11:0 Siegen den eigenen Rekord gebrochen und mithin die längste je von einem Schweizer Frauenteam an Europameisterschaften aufgestellte Siegesserie etabliert.

Die Schweizerinnen sind überdies das erste Team seit Anette Norbergs Schwedinnen vor 18 Jahren, das ohne Niederlage Europameister wird.

An den Weltmeisterschaften haben verschiedene Schweizer Frauenteams seit 2012 acht von elf Titeln akquiriert. An Europameisterschaften sind sie nunmehr erstmals seit neun Jahren erfolgreich. Die Flimserinnen um Skip Binia Feltscher triumphierten 2014 in Champéry.

SDA
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