News für unsere Region.

Vom Krankenbett zur eigenen Kleidungsmarke

Das Modelabel "Heimat Mon Amour" wurde geboren aus einem Schicksalsschlag, der damit verbundenen Zeit im Spital und dem daraus geschöpften Mut.

Christoph Holdener in seinem kleinen Lager in Überstorf. © Radiofr

Christoph Holdener und seine Familie erlebten im Frühling 2021 einen Schicksalsschlag, als ihr 14 Monate alter Sohn mit Krebs diagnostiziert wurde. "Wir gingen wegen Bauchschmerzen ins Spital. Es stellte sich heraus, dass es Krebs war", erzählt Christoph Holdener aus Überstorf. Durch die Erkrankung des Sohns änderte sich auch die Wahrnehmung und die Mentalität. "Früher hätte ich nie den Mut gehabt, so etwas einfach zu machen." 

Die Geburt von «Heimat Mon Amour»

Holdener erzählt, dass die Idee zu seiner Firma, «Heimat Mon Amour», während des anstrengenden Krankheitsverlaufs seines Sohnes entstand. Die Familie musste viele Monate im Spital verbringen. "Mit über 269 Nächten im Spital, kam man auf Ideen, dass man etwas wagen kann, was man sich früher nie gewagt hätte", sagt Christoph Holdener. Inspiriert ein Hutmodell, das er im Ausland gesehen hatte, begann er, eigene Designs zu erstellen. "Das Spezielle an unseren Hüten ist, dass der Schirm des Hutes von unten bedruckt ist."

Eine schwere Zeit und eine hoffnungsvolle Wendung

Nachdem die Behandlung seines Sohnes abgeschlossen war, traf die Familie eine weitere niederschmetternde Nachricht – der Krebs war zurückgekehrt. Nach dieser Diagnose, 77 weiteren Chemotherapien und Bestrahlungen, sowie einer Stammzellentransplantation schaut die Familie Holdener aber positiv in die Zukunft: "Wir hatten im Oktober Abschlussuntersuchungen und haben mündlich ein positives Feedback erhalten - der Kleine ist krebsfrei".

Vom Schicksalsschlag zur Geschäftsidee

Holdener hat gelernt, die kleinen Dinge im Leben zu schätzen und hat es gewagt, Dinge zu tun, die er sonst nie in Betracht gezogen hätte. "Ich hätte nie mal einfach so 50 Hüte bestellt".  Die Kollektion von «Heimat Mon Amour»  umfasst mittlerweile mehr als 20 Artikel - von verschiedenen Hutmodellen über T-Shirts bis hin zu Badetüchern.

Doch trotz des Erfolgs seiner Firma, besteht er darauf, dass das Geschäft ein „Spassprojekt“ bleiben soll und hat keine konkreten Pläne, es in ein Riesengeschäft umzuwandeln. Heute ist Christoph Holdener eine Inspiration für diejenigen, die durch schwierige Zeiten gehen und zeigt, dass aus dunklen Zeiten etwas Positives entstehen kann.

RadioFr. - Philipp Bürgy
...