Forschende der Uni Freiburg von Zitterrochen inspiriert
Die Forschenden haben eine Membran entwickelt, die Elektrizität erzeugen kann. Solche Membranen könnten künftig implantiert werden, um im Körper Strom zu erzeugen.
Die Forschenden des Adolphe Merkle Instituts (AMI) an der Universität Freiburg (Unifr) stellten die Methode zur Herstellung der ultradünnen Membran in einer am Mittwoch in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlichten Studie vor.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nutzten die Grenzfläche zwischen zwei Flüssigkeiten, die sich nicht vermischen, um diese Membranen zu bilden und zu stabilisieren, wie die Unifr in ihrer Mitteilung erklärte.
Durch sorgfältige Kontrolle der Bedingungen, unter denen die beiden Lösungen mit den gegenüberliegenden Seiten dieser Membranen interagieren, schufen die Wissenschaftler eine Polymerschicht mit einer Dicke von 35 Nanometern. Also viel dünner als ein menschliches Haar. Diese kann Oberflächen von mehr als zehn Quadratzentimetern lückenfrei bedecken.
Unterschiedliche elektrische Ladungen
Die künstlichen Membranen lassen bestimmte elektrisch geladene Atome, sogenannte Ionen, durch, und weisen andere ab. Dadurch können auf den beiden Seiten der Membran unterschiedliche Ladungen entstehen - die Grundlage für die Erzeugung von elektrischem Strom. Die Methode ist von den Zitterrochen inspiriert, die ähnliche Prinzipien nutzen, um ihren Beutetieren einen Stromschlag zu verpassen.
Potenzielle Anwendungen dieser Membran reichen laut der Unifr von der Energiespeicherung und Wasserentsalzung über medizinische Behandlungen wie Dialyse bis hin zu implantierbaren Energiequellen. An der Entwicklung der Membran waren neben der Unifr auch Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) beteiligt.