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Warum gibt es mehr Krähen in Freiburg?

In den letzten Jahren hat die Zahl der schwarzen Vögel zugenommen. Ein Experte erklärt, woran das liegt - und wie man sie wieder loswird.

Krähen sind sehr intelligent. Ihre Rufe sind für das menschliche Ohr allerdings nicht sehr angenehm. © KEYSTONE

Vor 40 Jahren war die Rabenkrähe noch eine Seltenheit in der Schweiz. Damals stand sie sogar noch auf der roten Liste der gefährdeten Arten. Seit den 90er-Jahren nimmt die Population jedoch stetig zu - auch in der Region Freiburg. Im Kanton gibt es zurzeit rund 1000 Rabenkrähen-Paare, rund die Hälfte davon lebt in und um die Stadt Freiburg.

So werden sie angelockt ...

Angelockt werden die Krähen durch die vielen Futterquellen. Sie sind Allesfresser und bedienen sich auch gerne mal aus Abfalleimern. Freiburgerinnen und Freiburger stören sich am Lärm, den die Vögel verursachen. Samuel aus dem Vignettaz-Quartier berichtet etwa: "Sie neigen dazu, sich morgens bei Sonnenaufgang und abends bei Sonnenuntergang zu versammeln. Dann ist es unmöglich, die Fenster geöffnet zu lassen - es ist wirklich sehr, sehr lärmig."

Das bestätigt Adrian Aebischer, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim kantonalen Amt für Wald und Natur. "Vor allem Saatkrähen leben sehr gerne in Gruppen, und haben sich ständig etwas zu erzählen", sagt er gegenüber RadioFr.

... und so wird man sie wieder los

Um eine Krähenkolonie loszuwerden, könne man versuchen, die alten Nester des Vorjahres herunterzuholen. "Das kann dazu führen, dass die Vögel denken 'oh, hier ist es gefährlich, wir suchen uns einen anderen Ort'", erklärt Aebischer. Während der Brutzeit von Mitte Februar bis Ende August sind Krähen im Kanton Freiburg geschützt. Doch im Herbst und Winter dürfen sie gejagt werden.

Es würde aber auch schon helfen, die Tiere nicht zu vertreiben, wenn sie an unproblematischen Orten nisten, sagt Adrian Aebischer. "Eine Kolonie in einem Wäldchen ausserhalb des Wohnraums oder in einem Industriequartier sollte man bloss nicht stören. Wenn man sie dort stört, dann brüten sie nachher vielleicht vor den Balkonen."

RadioFr. - Valentin Brügger / Iris Wippich
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