Wer verbraucht am meisten Wasser im Kanton Freiburg?

Drei Unternehmen verbrauchen allein fast so viel Wasser, wie alle 37'000 Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Freiburg.

Micarna, Cremo und Elsa verbrauchen pro Jahr fast drei Millionen Kubikmeter Wasser. © Keystone

Im Durchschnitt verbraucht jede Freiburgerin und jeder Freiburg etwa 220 Liter Wasser pro Tag (rund 80'000 Liter pro Jahr). Bei Unternehmen liegt der Wasserverbrauch verständlicherweise höher. Die grössten Wasserverbraucher des Kantons sind der Milchproduzent Cremo und die beiden Industrien der Migros-Gruppe Elsa und Micarna. Diese Unternehmen verbrauchen rund drei Milliarden Liter Wasser pro Jahr, was dem jährlichen Wasserverbrauch der rund 37'000 Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Freiburg entspricht.

Strenge Hygienevorschriften führen zu Wasserverbrauch

Die Freiburger Unternehmen erklären, dass sie ihren Verbrauch so gering wie möglich halten, weisen aber darauf hin, dass sie diese Menge an Wasser einerseits für die Herstellung der Produkte und andererseits für die Reinigung der Anlagen benötigen.

Und die Normen in diesem Bereich sind streng, erläutert Tristan Cerf, der Mediensprecher der Migros: "Es gibt einen Punkt, an dem sich der Wasserverbrauch wegen der Hygienerichtlinien nicht weiter senken lässt. Wir reduzieren dort, wo es möglich ist und sensibilisieren das Personal." Zudem würden neue, wassersparende Technolgien eingesetzt, wenn Anlagen erneuert oder renoviert werden, so Cerf.

Auch beim neuen Poulet-Schlachthof der Micarna, der in Saint-Aubin entstehen wird, soll der Wasserverbrauch geringer ausfallen. So soll laut dem Mediensprecher der Migros rund sieben Liter Wasser pro verarbeitetem Poulet eingespart werden können. Beim heutigen Schlachthof in Courtepin werden von der Schlachtung bis zur Verpackung 16 Liter Wasser pro Poulet verbraucht. In der neuen Fabrik in Saint-Aubin sollen es nur noch neun Liter Wasser pro Huhn sein, so Cerf weiter.

Pläne für die Zukunft

Bei Cremo ist der Wasserverbrauch pro Liter verarbeiteter Milch zwar bereits um 15 Prozent gesunken, aber es werden noch andere Wege erforscht. "Mittel- bis langfristig könnte man den bei der Herstellung entstehenden Dampf zurückgewinnen und wieder in das System einspeisen. Das ist ein Weg, den wir in den nächsten Jahren untersuchen werden", sagt Thomas Zwald, der Generalsekretär der Cremo.

Für alle drei Unternehmen ist die Abwasserentsorgung eine Herausforderung. Die Cremo leitet ihr Industriewasser aus Kapazitätsgründen in die ARA Freiburg - und nicht in die ARA Villars-sur-Glâne, wo das Unternehmen seinen Sitz hat. In Saint-Aubin, wo der neue Schlachthof von Micarna entstehen soll, wird eine neue Kläranlage gebaut, die das Wasser des Standorts und der umliegenden Gemeinden aufbereiten soll.

RadioFr. - Loïc Schorderet / vdn
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