Zwanzig Prozent mehr Delikte

Die Kriminalität in der Schweiz und auch im Kanton Freiburg ist im letzten Jahr gestiegen - sowohl die klassische Kriminalität, als auch Cyberdelikte.

Die Polizei war im letzten Jahr gefordert. © Keystone

Die Straftaten im Kanton Freiburg sind im letzten Jahr angestiegen. Laut der Kantonspolizei Freiburg gab es im Jahr 2023 rund 20 Prozent Strafdelikte mehr als im Jahr zuvor. Einen solchen Anstieg gab es letztmals im Jahr 2015. Neben der klassischen Kriminalität nahmen auch Cyberstraftaten stark zu. Diese stiegen um 56 Prozent. Insgesamt gingen bei der Kantonspolizei 1500 Strafanzeigen wegen Cyberdelikten, in der Höhe von insgesamt 9,5 Millionen Franken ein.  

Im Bereich der Vermögensdelikte gab es laut der Freiburger Kantonspolizei einen Anstieg von 29 Prozent (10'191 Verstösse gegen 7'894 im Jahr 2022). Hauptsächlich waren es Diebstähle (+27 Prozent), Fahrzeugdiebstähle (+32 Prozent), darunter vor allem Elektrofahrräder, Sachbeschädigungen (+19 Prozent) und klassische Betrugsfälle (+29 Prozent), die diesen Anstieg beeinflussten.

Auch im Strassenverkehr veränderte sich die Statistik ins Negative. Auf dem Freiburger Kantonsgebiet ereigneten sich zwar rund 4 Prozent weniger Unfälle als noch im Jahr zuvor. Dennoch kamen dabei aber neun Personen ums Leben, darunter 2 Kinder. Laut Philipp Allain, Kommandant der Kantonspolizei Freiburg, sind die Freiburger Strassen nicht immer sicher. 

Neue Taskforce für mehr Sicherheit

Um der gestiegenen Kriminalität entgegenzuwirken, ergriff die Kantonspolizei verschiedene Massnahmen. Darunter auch die Schaffung einer neuen Taskforce zur Bekämpfung der sogenannten Strassenkriminalität. Diese würden laut der Polizei von einer Minderheit von Personen, aus dem Asylbereich begangen. Philippe Allain verweist darauf, dass das Kriminalitätsniveau unter Migranten nicht generell höher sei. Aber 10-15 Prozent der Migranten kämen mit einem Hintergrund der Kriminalität in den Kanton Freiburg. Man wolle mit der Taskforce ein klares Zeichen setzen: "So geht das in Freiburg nicht", so Allain. Die Taskforce, bestehend aus 4 bis 6 dauerhaft eingesetzten Polizisten, soll den öffentlichen Raum sicherer machen.

Grenzen bald erreicht

Die steigenden Zahlen in der Kriminalitätsstatistik zeige sich auch in der zugenommenen Arbeitsbelastung der Kantonspolizei. Darum habe man bereits Massnahmen getroffen. So wurden beispielsweise einige Polizeiposten vorübergehend geschlossen und Aufgaben mussten priorisiert werden. "Wir stossen langsam an die Grenze", gesteht Allain und nennt die zwei grossen Herausforderungen: Genügend Personal für Einsatz und Ermittlung bereitzustellen und gleichzeitig attraktiv als Arbeitgeber zu bleiben. Allain betont jedoch, dass Freiburg trotz der Herausforderungen eine effektive Kantonspolizei hat. Die widerspiegelt sich in den Ermittlungserfolgen der Freiburger Polizei. Mit 44,9 Prozent liegt diese über dem Schweizer Durchschnitt (38,5 Prozent). 

RadioFr. - Philipp Bürgy
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