Ein musikalischer Tausendsassa aus Tafers
Benedikt Hayoz ist Vizedirektor der Freiburger Hochschule für Musik. Er ist aber auch Dirigent, Musiker, Komponist und Familienvater. Wie geht das?

"Es ist anspruchsvoll. Manchmal habe ich Tage, da weiss ich nicht mehr, wo mir der Kopf steht. Aber ich bin gut organisiert", sagt Benedikt Hayoz. Der 38-Jährige ist Vizedirektor der Hochschule für Musik in Freiburg. Daneben ist er Dirigent beim Freiburger Staatsorchester und der Musikgesellschaft Tafers, selber Musiker, Komponist und auch noch Familienvater.
Ein zerstreuter Fokus
Die Kinder zehren dann ab und an auch an der Schlafqualität. "Manchmal bin ich müde. Dann brauche ich bei einem Konzert kurz einen Blick auf die Noten und eine Minute, um mich zu sammeln", sagt Hayoz.
Ein Lebensstil als Musiker sei nicht immer einfach. Während seinem Studium in Zürich, aber insbesondere in London, habe er gespürt, wie es bei den Top-Musikern laufe. Bei seiner Rückkehr in die Schweiz musste er seinen eigenen Stil zum Leben finden.
Der Moment, wenn man in die Musikszene reinrutscht, dann spaltet sich die Aufmerksamkeit auf.
Die Vielseitigkeit liebt er. Dadurch komme er aber auch weniger schnell vorwärts, als wenn er sich auf einen Lebensbereich fokussieren würde.
Potenzial sieht der Freiburger Dirigent in der Annäherung der professionellen Welt und jener der Laien. Dass man sich gegenseitig helfe und Arbeitsweisen abschauen könne. Er selber balanciert zwischen beiden Welten immer wieder hin und her. Arbeitet an der Hochschule für Musik und wirkt aber auch beim Konservatorium, dem Refugium für Laien-Musiker, mit.
Grenzen sprengen erlaubt
"Alle unsere Studenten waren einmal Laien und werden dann zu Profis. Die Verbindung zwischen Hochschule und Konservatorium ist sehr wichtig", sagt Hayoz. Blechbläser und Sänger liegen besonders im Fokus des Freiburger Musikschaffens. So werden auch Chor-Dirigenten künftig häufiger an die Hochschule eingeladen, um den Wissenstransfer zu generieren.
Grenzen sprengt Benedikt Hayoz gerne. So etwa beim Ausflug nach Indien, welchen er mit dem Orchester der Landwehr bestritten hat.
Bei der Landwehr ist die Offenheit erstaunlich gross.
"Dennoch hatte man Mühe, sich im Voraus auszumalen, wie das ablaufen könnte", sagt Hayoz. Dafür sei er dann zuständig. Dabei fördert er die intrinsische Motivation seiner Mitglieder.
Das ganze Gespräch zwischen Benedikt Hayoz und unserem Redaktor Valentin Brügger gibt es hier: