450 Fälle wurden am virtuellen Schalter bearbeitet

VisioPol existiert seit Ende 2022. Diebstahl, Verlust eines Ausweises oder Cyberbetrug können online der Kantonspolizei gemeldet werden.

Die Zeitfenster für den virtuellen Schalter sind Dienstag bis Donnerstag, von 8:15 bis 16:30 Uhr. © Kantonspolizei

Den Diebstahl des Portemonnaies oder des Mobiltelefons per Videokonferenz zu melden, ist seit 18 Monaten bei der Freiburger Kantonspolizei möglich. Dieser virtuelle Schalter mit dem Namen VisioPol hat sich bewährt und seit seiner Einführung im Dezember 2022 456 Fälle übernommen, wie die Kantonspolizei auf Anfrage mitteilt. Bei den meisten Straftaten handelt es sich um einfache Diebstähle, den Verlust von Identitätskarten oder Pässen oder um Cyberbetrug.

Geschädigte können im Internet einen Termin vereinbaren und von Dienstag bis Donnerstag zwischen 8:00 und 16:00 Uhr ein Zeitfenster mit einer Polizistin oder einem Polizisten wählen. Zu Beginn des Videocalls muss die Person ihre ID, ihren Reisepass oder den Führerschein vor die Kamera halten, um sich auszuweisen.

Sich hinter einem Bildschirm wohlfühlen

Voraussetzung sind einige Computerkenntnisse, was einige technisch weniger affine Menschen ausschliessen könnte. Besteht nicht die Gefahr einer digitalen Kluft? Patrick Guisolan, Leiter des Infozentrums der Kantonspolizei, antwortet:

Natürlich sind einige Grundkenntnisse erforderlich, man muss wissen, wie man das Internet nutzt.VisioPol ist aber ein zusätzliches Angebot zu den bereits von der Polizei angebotenen Dienstleistungen, daher haben Personen, die keine solchen Kenntnisse haben, immer noch die Möglichkeit, physisch bei der Polizei zu erscheinen.

Es gibt bestimmte Zeiten im Jahr, in denen der virtuelle Schalter der Freiburger Polizei stärker genutzt wird. "Wir haben festgestellt, dass Leute, die ihren Ausweis nicht mehr finden können, zu Beginn der Ferien einen Termin über VisioPol vereinbaren. Ausserdem melden uns die Leute nach dem Urlaub, dass bestimmte Gegenstände gestohlen wurden", berichtet Olivier Remy von der Kantonspolizei.

Bei schwereren Straftaten wie Einbruch, Vergewaltigung oder häuslicher Gewalt muss eine Streife eingreifen. In diesem Fall muss man die Nummer 117 anrufen oder eine Polizeiwache aufsuchen.

RadioFr. - Karin Baumgartner / vb
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