Keine Medaille für 4x100-m-Frauenstaffel

Die Schweizer 4x100-m-Staffel der Frauen läuft im Olympia-Final auf Platz 6. Aufgrund eines Fehlers beim letzten Wechsel wird das Quartett kurz nach dem Rennen jedoch disqualifiziert.

Das Schweizer Quartett mit Annina Fahr, Giulia Senn, Yasmin Giger und Julia Niederberger (v.l.) scheiterte in der 4x400-m-Staffel deutlich © KEYSTONE/LAURENT GILLIERON

Mit einer Zeit von 42,67 Sekunden hätten Salomé Kora, Sarah Atcho-Jaquier, Léonie Pointet und Mujinga Kambundji sieben Zehntel zu Bronze gefehlt.

Gold sicherten sich im Regen von Paris wie erwartet die Amerikanerinnen Melissa Jefferson, Twanisha Terry, Gabrielle Thomas und Sha'Carri Richardson. Das US-Quartett musste lange kämpfen, verwies aber Grossbritannien und Deutschland auf die weiteren Podestplätze.

US-Sprint-Staffel ebenfalls disqualifiziert

Eine grosse Überraschung gab es im Final der 4x100-m-Staffel der Männer. Die grossen Favoriten aus den USA, die aufgrund einer Corona-Erkrankung ohne Olympiasieger Noah Lyles antreten mussten, gingen leer aus. Nach einem Fehler beim ersten Wechsel wurde das US-Quartett disqualifiziert. Gold ging in einem engen Rennen an die kanadische Staffel. Andre De Grasse, in Tokio Olympiasieger über 200 m, vergoldete die tolle Vorarbeit von Aaron Brown, Jerome Blake und Brendon Rodney und lief nach 37,50 Sekunden über die Ziellinie. Silber sicherte sich mit sieben Hundertsteln Rückstand Südafrika, Bronze ging an das britische Quartett. Italien, vor drei Jahren noch siegreich, musste sich mit Platz 4 begnügen.

Benjamin schlägt Warholm

Im Final über 400 m Hürden gewann Rai Benjamin das mit Spannung erwartete Duell gegen Karsten Warholm. Der Amerikaner setzte sich nach der Schlusskurve mit grossen Schritten ab und distanzierte den Norweger um satte sechs Zehntel. Er revanchierte sich somit für die Niederlage in Tokio, als sich Warholm vor Benjamin zum Olympiasieger krönte. Das Podest in Paris komplettierte - wie schon vor drei Jahren - der Brasilianer Alison dos Santos.

Doppel-Gold für Beatrice Chebet

Die Kenianerin Beatrice Chebet sicherte sich in Paris nach Gold über 5000 m auch den Olympiasieg über die doppelte Distanz. In einem spannenden Finish hielt die Weltrekordhalterin die Italienerin Nadia Battocletti in Schach und kam in 30:43,25 Minuten zehn Hundertstel vor ihrer ersten Verfolgerin ins Ziel. Dritte wurde die Niederländerin Sifan Hassan, die in Tokio noch Gold gewonnen hatte.

Paulino mit olympischem Rekord zu Gold

Nach Silber vor drei Jahren in Tokio sicherte sich Marileidy Paulino in Paris über 400 m die Goldmedaille. Die Weltmeisterin aus der Dominikanischen Republik distanzierte die Konkurrenz um beinahe vier Zehntel. Mit 48,17 Sekunden realisierte sie einen neuen olympischen Rekord. Nur drei Frauen liefen die Bahnrunde schneller als die 27-Jährige. Silber ging an Salwa Eid Naser aus Bahrain, Bronze sicherte sich die Polin Natalia Kaczmarek.

Knappes iberisches Duell an Spanien

Eine knappe Entscheidung hab es im Dreisprung der Männer. Mit seinem ersten Versuch erreichte der gebürtige Kubaner Jordan Alejandro Diaz Fortun, der seit kurzem für Spanien antritt, 17,86 m - eine Weite, die weder er noch ein anderer Athlet mehr erreichte. Am nächsten kam ihm ein anderer Iberer. Der Portugiese Pedro Pichardo verpasste nach Gold in Tokio den erneuten Triumph um lediglich zwei Zentimeter. Der Italiener Andy Diaz Hernandez komplettierte das rein europäische Podest.

Deutscher Überraschungssieg im Kugelstossen

Nicht die Chinesin Gong Lijiao, Olympiasiegerin von Tokio, nicht Qualifikationssiegerin Sarah Mitton aus Kanada: Die Deutsche Yemisi Ogunleye gewann überraschend den Wettkampf der Kugelstösserinnen. Die Qualifikation erst dank ihrem letzten Versuch überstanden, landete ihr letzter Versuch im Final bei exakt 20 m. Weiter stiess die Kugel keine Athletin. Ogunleye überflügelte die Neuseeländerin Maddison-Lee Wesche um 14 Zentimeter. Dritte wurde die Chinesin Song Jiayuan. Lijiao (5.) und Mitton (12.) gingen leer aus. Für Deutschland war es das erste Gold im Kugelstossen seit Astrid Kumbernuss 1996 und für Ogunleye nach Platz 3 bei der EM der mit Abstand grösste Erfolg ihrer Karriere.

Halbfinal Endstation für Ditaji Kambundji

Der Final über 100 m Hürden findet ohne Schweizer Beteiligung statt. Ditaji Kambundji scheidet in den Halbfinals aus.

Die Bernerin belegte in der zweiten der drei Serien in 12,68 Sekunden Platz 5 und verpasste damit eine besondere Premiere. Die EM-Zweite dieses Jahres hätte für die erste Schweizer Final-Teilnahme im Hürdensprint bei Olympischen Spielen sorgen können. Mit der gelaufenen Zeit lag die jüngere Schwester von Mujinga Kambundji 28 Hundertstel über dem eigenen Schweizer Rekord.

Nicht im Final dabei sein werden unter anderen auch die Weltrekord-Halterin Tobi Amusan aus Nigeria und die Jamaikanerin Danielle Williams, die Weltmeisterin 2015 und 2023.

4x400-m-Frauenstaffel chancenlos

Die Schweizer 4x400-m-Staffel der Frauen verpasst die Qualifikation für den olympischen Final deutlich. Das Quartett mit Giulia Senn, Julia Niederberger, Annina Fahr und Yasmin Giger belegte in der ersten von zwei Vorlauf-Serien Platz 7. Mit der Zeit von 3:29,75 lagen die vier Schweizerinnen fast vier Sekunden über dem nationalen Rekord, den Lea Sprunger, Silke Lemmens, Rachel Pellaud und Giger im Vorlauf an den Spielen vor drei Jahren in Tokio aufgestellt hatten. In Paris reichte es den vier Läuferinnen in der Endabrechnung zu Rang 14 unter 16 Nationen.

SDA
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