Freiburg braucht für den Umbau der Uni-Bibliothek mehr Geld
86 Millionen wurden vor fünf Jahren für den Umbau der Universitätsbibliothek budgetiert - zu wenig, wie sich jetzt herausstellt.

Der Umbau der Universitätsbibliothek Freiburg ist eines der letzten, grossen Immobilienbauprojekte des Staates Freiburg. Begonnen wurde mit den Bauarbeiten bereits Anfang 2021. Sie sollen noch fast drei Jahre dauern. Jetzt zeigt sich, dass das Budget zu knapp bemessen wurde.
Probleme in den Grundfesten
Grund dafür ist die schlechte Bausubstanz sowie die zu kleinen Reserven im Budget, wie die Direktion für Raumplanung, Infrastruktur, Mobilität und Umwelt RIMU schreibt. Das Problem liege in den Grundfesten des Gebäudes, wie der Direktor der RIMU, Jean-François Steiert auf Anfrage sagt. "Die wichtigen Teile entsprechen nicht den Plänen. Teilweise waren Bauteile vorhanden, die nicht erfasst wurden", so Steiert. Die Baustelle musste umstrukturiert und das Gebäude gestützt werden.
Ursprünglich waren 86 Millionen Franken vorgesehen. Darin enthalten sind sieben Millionen Franken für den Umzug und die vorübergehende Lagerung der Bücher. Wie hoch der Zusatzkredit sein soll, wird sich noch zeigen."Wir prüfen derzeit die Angebote der verschiedenen Bauunternehmen", sagt Jean-François Steiert. Daneben wurden wegen der Corona-Pandemie auch die Bauteile deutlich teurer. "Hier haben wir mehrere Millionen Mehrkosten, die anfallen", so Steiert. Der Bauplan sei ohne Reserven für Unvorhergesehenes erstellt worden. Daher ist es nicht der erste Zusatzkredit, der für den Umbau solcher Bauten beantragt wird.
Keine weiteren Verzögerungen
"Daher haben wir das Verfahren für Umbauten in der Zukunft angepasst. So sollte es in Zukunft nicht mehr geschehen, dass man einen Nachtragskredit beantragen muss", sagt der Direktor der RIMU. Für das Beziffern des Zusatzkredits brauche es einen externen Projektaudit, so Jean-François Steiert. Das sei nötig, damit jemand von aussen einen anderen Blick auf das ganze Projekt werfen könne.
as Zusatzbudget soll bis im Sommer berechnet werden. Im Juni will die RIMU den Zusatzkredit dann im Grossen Rat beantragen. Beim Umbau fielen wegen der Corona-Pandemie schon einige Monate Verzögerung an. Mehr Verspätung soll es wegen der schlechten Bausubstanz aber nicht geben, sagt Jean-François Steiert im Beitrag.