Achtungserfolg für Aergera gegen Leader Zug
Mit Kampf und Leidenschaft will Aergera Giffers das scheinbar Unmögliche möglich machen. Die Senslerinnen kämpfen nach dem Aufstieg um die Playoffqualifikation.
Für Aergera Giffers nähert sich die erste Nationalliga A Qualifikation nach dem Wiederaufstieg, langsam ihrem Ende. Vier Runden vor Schluss beträgt der Rückstand auf den letzten Playoffplatz zwei Punkte. Zu erwarten, dass das Team von Trainer Richard Kaeser diese gegen die Leaderinnen aus Zug hätte aufholen können, wäre vermessen gewesen. Die Zugerinnen führen die Tabelle mit mehr als dreimal so vielen Punkten wie Aergera an und verfügen nebst Ligatopskorerin Isabelle Gerig über namhafte Spielerinnen wie Corin Rüttimann oder Martina Repkova. "Natürlich hätte ich auch gerne heute wieder getroffen - leider hat es nicht geklappt", erzählt Edmea Stegmaier nach dem Spiel. Die Stürmerin weiss, wie es sich anfühlt, gegen die Meisterschaftsfavoritinnen zu skoren. Hatte sie doch im letzten Spiel der beiden Mannschaften zum zwischenzeitlichen 2:10 getroffen. Doch der Ostschweizerin in Diensten Aergeras war es nach der 3:11-Niederlage nicht nur nach Trübsal blasen zumute. "Wir haben wiederum drei Tore geschossen und gleichzeitig zwei weniger erhalten. Das ist das Beste, was wir nach heute sagen können."
Doch nicht nur das, im zweiten Drittel gelang den Senslerinnen durchaus ein Achtungserfolg. Nach dem Startabschnitt, in dem Aergera plötzlich den Faden völlig verlor und eine 0:7-Hypothek aufgelesen hatte, gewann das Team von Richard Kaeser das Mitteldrittel mit 3:2.
Vier Spiele - mindestens zwei Punkte
In den letzten vier Qualispielen reichen Achtungserfolge jedoch nicht aus, will Aergera Giffers in den Playoffs mitspielen und sich gleichzeitig den vorzeitigen Ligaerhalt sichern. Zwei Punkte fehlen derzeit auf den achten Platz, der zur Playoffteilnahme berechtigt. Die verbleibenden Gegner haben es mit Skorpions Emmental Zollbrück, Piranha Chur, Unihockey Berner Oberland und den Wizards Bern Burgdorf durchaus in sich. Trainer Richard Kaeser will sich aber nicht in die Karten blicken lassen, wo er seinem Team am ehesten Punkte zutraut. Er bleibt diplomatisch: "Wir nehmen Spiel für Spiel, einfach wird es sowieso nicht, darum wäre es nicht angemessen von den Playoffs zu sprechen. Aber, wir wollen in jedem Spiel punkten!"
Die letzten Auftritte Aergeras machen Mut. Gegen die Tabellennachbarn aus Winterthur und die Floorball Riders gewann Aergera jeweils. Auch Piranha Chur trotzten die Senslerinnen bisher einen Punkt ab. Zieht Aergera über 60 Minuten keine Schwächephase ein, ist vieles möglich.
"Ultras" sind immer da
Gerade im Spitzensport, wo oft nur Punkte und nackte Resultate zählen, vergisst man immer wieder andere Faktoren. So stellt der Dorfklub aus Giffers, den höchsten Zuschauerschnitt der ganzen Liga. Und das, obwohl von Anfang an klar war, dass Aergera wahrscheinlich nicht um Titel mitspielen wird. Einen beachtlichen Teil zum hohen Zuschauerschnitt tragen die "Ultras Aergera Giffers" bei. Die Fangruppierung hat sich in der Saison 21/22 gebildet. Damals in den Aufstiegsspielen habe sich ein gewisser Hype gebildet, erklärt Sandro Zwahlen von den Ultras Aergera Giffers. Danach bastelte die Gruppe Plakate und es wurden Fahnen und Trommeln organisiert. Seitdem sind die Ultras nicht mehr aus der Giffersner Sporthalle wegzudenken und sorgen während 60 Minuten für Top-Stimmung. "Das meiste kommt von uns selber, doch der Verein unterstütze uns beispielsweise bei der Anschaffung der Trommeln", sagt Zwahlen.
Die Ultras verdanken dies mit bedingungsloser Unterstützung ihrerseits. Auch bei den Auswärtsspielen ist man nach Möglichkeit dabei, so Zwahlen. Den Preis dafür sei man gerne bereit, zu bezahlen. "Gut die Hälfte kämpft wohl mit der Heiserkeit nach dem Spieltag", sagt Zwahlen mit einem Lachen.
Die Familie rund um Aergera Giffers kämpfen alle zusammen um den Playoffeinzug. Dafür hat Aergera noch vier Spiele Zeit, die nächsten Gegnerinnen heissen am 27. Januar zu Hause Skorpions Emmental Zollbrück.