Aktive Bodenpolitik des Kantons Freiburg auf dem Prüfstand

Die Vorlage dreht sich um drei Industrieareale, die bereits dem Kanton gehören und um die Kapitalausstattung einer öffentlich-rechtlichen Anstalt.

Ab 2016 kaufte der Kanton drei Industrieareale in Marly, Romont und St-Aubin, um die wirtschaftliche Entwicklung zu fördern. (Symbolbild) © Keystone

Die Freiburger Stimmberechtigten können sich am 15. Mai zur aktiven Bodenpolitik ihres Kantons äussern. Aus Sicht des Staatsrats handelt es sich um einen rein administrativen Akt. Für den Kanton gebe es keine neuen Ausgaben. Das Geschäft kommt vors Volk, weil es dem obligatorischen Finanzreferendum unterliegt.

Seit Jahren ist der Kanton Freiburg bemüht, mit einer gezielten Bodenpolitik die wirtschaftliche Entwicklung zu fördern. Ab 2016 kaufte er in diesem Zusammenhang drei Industrieareale in Marly, Romont und St-Aubin. Bezahlt wurden sie mit Geldern aus einem eigens dafür geschaffenen Fonds.

Seit 2020 gibt es die Kantonale Anstalt für die aktive Bodenpolitik (KAAB). Die selbständige, öffentlich-rechtliche Anstalt soll nun Eigentümerin der drei Industrieareale im Wert von 37 Millionen Franken werden und zudem ein Kapital von 6 Millionen Franken erhalten. Auch dieses Geld stammt aus dem Fonds.

Areale entwickeln

Stimmt das Volk dem Dekret zu, könnte sich die KAAB ganz ihrer Aufgabe widmen und die drei Industrieareale weiterentwickeln. Sie hätte dann die Möglichkeit, neuen und bestehenden Unternehmen geeignete Grundstücke zur Verfügung zu stellen.

Das ehemalige Elanco-Areal in St-Aubin soll ein landesweit führender Campus für Lebensmittelproduktion und Biomasse werden. Ein urbanes Industriequartier soll in Romont auf dem einstigen Tetra-Pak-Areal entstehen. Mehrere Produktionsbetriebe sind dort bereits ansässig. Noch offen ist die Entwicklung des Areals Pré-aux-Moines in Marly.

Die Kapitalausstattung soll der kantonalen Anstalt für die aktive Bodenpolitik den Betrieb ermöglichen, bis sie finanziell auf eigenen Füssen steht. Gemäss den aktuellen Plänen soll sie ab dem Jahr 2034 jährlich etwa eine Million Franken Gewinn erwirtschaften.

SDA / RadioFr.
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