"Zum Auswendiglernen musste ich den Text rausschreien"

Ab dem 14. April gibt die Theatergesellschaft Plasselb in sechs Vorstellungen ihr Bestes. RadioFr. war bei der Hauptprobe mit dabei.

Die acht Schauspielerinnen und Schauspieler haben sich für die Hauptprobe in der Mehrzweckhalle Plasselb zusammengefunden. © RadioFr.

Nach drei Jahren Coronavirus-Zwangspause für die Theatergesellschaften kehrt nun auch in Plasselb das Leben auf die Bühne zurück. Am Freitag wird in der Mehrzweckhalle Plasselb das Stück "Älplerläbe" zum ersten Mal gespielt. Acht Schauspielerinnen und Schauspieler und viele Personen hinter und neben der Bühne sind im Dreiakter von Lukas Bühler involviert.

Vorhang - testweise - auf!

Für die Hauptprobe hat man sich am vergangenen Dienstagabend in der Mehrzweckhalle Plasselb zusammengefunden. Die acht Schauspielenden, davon drei Männer und fünf Frauen, das Regie-Duo Brünisholz, Techniker, einige Kinder sowie ehemalige Theaterspieler. Unter der Theatergruppe ist auch die Präsidentin der Theatergesellschaft, Monica Corpataux, sowie Kassierin Patricia Remy und Sekretärin Sonja Bapst. Die Stimmung vor Ort ist locker. Einige Darstellende gehen erneut ihren Text durch, während andere noch in der Umkleide sind.

Eine Hauptdarstellerin oder einen Hauptdarsteller gibt es in diesem Stück nicht. "Das ist etwas Spezielles, was es selten gibt im Theater", erklärt Regisseur Adrian Brünisholz. In diesem Fall seien aber effektiv sechs Rollen ungefähr gleich gross.

Der letzte Schliff

Seit Januar probte die Theatergruppe jeweils einmal wöchentlich in einem kleineren Raum im Mehrzweckgebäude. Nun ist man froh, auf der grossen Bühne üben zu können. Die Distanzen seien nicht zu unterschätzen.

Bei der Hauptprobe geht es darum, das Timing zu perfektionieren.

Für Textänderungen hingegen ist es jetzt zu spät. "Das würde nur noch Verwirrung stiften", sagt Adrian Brünisholz und lacht.

Riesiges Bühnenbild

Das Stück spielt zwischen Haus und Stall auf einer Alp. Zum Bühnenbild gehört ein vier mal zehn Meter grosses Gemälde von Daniel Beyeler aus Plasselb, das extra für das Stück gemalt wurde. "Bestimmt wird es aber auch in den kommenden Jahren zum Einsatz kommen", erklärt Adrian. Da sie meist Theaterstücke zum Thema Tradition und Bergleben spielen, passt das wunderbar.

Hauptprobe mit grossem Lacher

Kurz nach 19.45 Uhr dunkelt Regisseur Adrian den Saal ab. Zuerst wird die Ansprache geübt - und dann heisst es "Bühne frei".

Rösi und Seppli bewirtschaften eine Alp mit zwölf Kühen. Das Leben der beiden scheint demselben Trott nachzugehen - bis plötzlich verschiedene Charaktere auftreten, die den Alltag der Landleute aufmischen. Beispielsweise ist das Model Clarissa unterwegs zu einem Fotoshooting in freier Natur oder die Esoterikerin Kalina Luna, die ihre innere Mitte sucht. Zudem ist da noch ein Koffer mit geheimem Inhalt, der eigentlich zwei Verbrechern gehört. Die zwei Schwestern Bärti und Trudi, auf der Suche nach ihrem Traummann, bringen noch mehr Verwirrung. Es wird genervt, erpresst und gekidnappt. Zwischendurch sorgt ein lustiger Lacher für Unterhaltung auf und vor der Bühne.

Nach zwei Stunden fällt der Vorhang erneut - an der Hauptprobe noch bei spärlichem Applaus.

Zufriedenheit nach der grossen Probe

Adrian Brünisholz ist zufrieden mit der Hauptprobe. Auch die acht Darstellerinnen und Darsteller gehen glücklich von der Bühne.

Das wird sehr gut

Von Nervosität ist trotz dreijähriger Zwangspause keine Spur. Eher Ungeduld - und viel Vorfreude, wie Regisseur Adrian Brünisholz erklärt. Einfach ist die Rückkehr ins Scheinwerferlicht aber nicht. Viel Planung und Überlegung steht hinter der Premiere am 14. April. "Man fängt quasi wieder von vorne an", erklärt Regisseur Brünisholz die Situation.

Der Vorverkauf sei gut angelaufen, es gibt aber noch freie Plätze. Tickets sind weiter erhältlich, auch an der Abendkasse.

Wie Güschti damals seine Texte auswendig gelernt hat und warum das Bauerntheaterstück "Älplerläbe" gemäss Regisseur Adrian Brünisholz so gut zur Region passt, hier zum Nachhören:

Aufführungsdaten

  • Freitag, 14. April 2023, um 20.00 Uhr  
  • Samstag, 15. April 2023, um 13.30 Uhr (ohne Reservation) und 20.00 Uhr
  • Donnerstag, 20. April 2023, um 19.30 Uhr
  • Freitag, 21. April 2023, um 20.00 Uhr
  • Samstag, 22. April 2023, um 20.00 Uhr
RadioFr. - Nadina Schneuwly
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