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Spendenaktion erhitzt Gemüter in der Gemeinde Gibloux

Die schweizerische Stiftung für Minenräumung bat an den Haustüren in der Gemeinde Gibloux um Spenden. Trickbetrügerei oder wahre Absichten?

An der Haustür um Spendengelder bitten? In der aktuellen Zeit vielleicht nicht die beste Idee. © Keystone

Am Dienstag, 12. März, waren Mitarbeitende der schweizerischen Stiftung für Minenräumung für eine Spendengeldsammlung in der Gemeinde Gibloux unterwegs. Sie klingelten an zahlreichen Türen und lösten unbewusst Unruhe in der Gemeinde aus.

Mehrere Personen wurden misstrauisch und informierten die Gemeinde Gibloux über einen Betrugsfall. Das bestätigt der Gemeindeverwalter Julien Gremaud. Die Fahrzeuge, mit denen die Mitarbeitenden der NGO "Schweizerische Stiftung für Minenräumung" unterwegs waren, hatten französische Kennzeichen. Alles deutete auf Trickbetrügerei hin. Es dauerte nicht lange, bis auf der lokalen "iSarine-App" eine Trickbetrüger-Warnung publiziert wurde. 

Laut einigen Aussagen aus der Bevölkerung haben die NGO-Mitarbeitenden erzählt, dass die Gemeinde im Vorfeld über die Tür-zu-Tür Spendensammlung informiert worden sei. "Die NGO hat die Gemeindeverwaltung nie wegen irgendeiner gemeinsamen Sammlung kontaktiert", schreibt die Gemeinde Gibloux in einer Mitteilung. 

Polizei-Patrouillen im Einsatz

Besorgte Bürgerinnen und Bürger riefen daraufhin die Polizei. Sieben Polizeiautos waren schliesslich in der Gemeinde Gibloux unterwegs und konnte die Sache klären. Die Sammelaktion der Stiftung war laut Mitteilung der Polizei absolut legal. Die Warnung auf "iSarine" wurde ebenfalls wieder gelöscht. 

Die Gemeinde Gibloux respektiere die Arbeit der NGO, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Allerdings kritisiert sie die Vorgehensweise. "Den Namen einer Gemeinde zu verwenden, um Spenden zu sammeln, ist nicht nur wenig elegant, sondern vor allem unmoralisch". 

Spenden storniert

Gegenüber RadioFr. zeigt sich die schweizerische Stiftung für Minenräumung bedeckt. "Wir gehen im Kanton Freiburg schon lange von Tür zu Tür, um Spenden zu sammeln. Wir sprechen dabei aber nie von einer Gemeindeaktion", sagt Alexandra Brutsch, Kommunikationschefin bei der Stiftung für Minenräumung. "Jedoch können wir nicht kontrollieren, was alle unseren Angestellten sagen." 

Brutsch kann die Reaktion der Gemeinde Gibloux nachvollziehen. "Nach der Online-Meldung über Betrugsfälle kann ich verstehen, dass sich die Einwohnenden an die Polizei gewandt haben. Viele Menschen haben angerufen, um ihre Spende zu stornieren. Wir haben einen erheblichen Spendenausfall zu verzeichnen", sagt Brutsch. 

Neben der Gemeinde Gibloux ging die Stiftung auch in Autigny, Cottens und Chénens von Tür zu Tür. 

RadioFr. - Mattia Pillonel / asc
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