Kampfjets auf der Autobahn nahe Murten

Im Sommer soll die Autobahn A1 Bern-Lausanne für eine Kampfjet-Übung für einen Tag gesperrt werden. Der Bund muss das Vorhaben noch bewilligen.

Kampfjets der Armee sollen auf der Autobahn A1 bei Payerne landen. (ARCHIVBILD: Oktober 1985) © Keystone
Kampfjets der Armee sollen auf der Autobahn A1 bei Payerne landen. (ARCHIVBILD: Oktober 1985) © Keystone
Kampfjets der Armee sollen auf der Autobahn A1 bei Payerne landen. (ARCHIVBILD: Oktober 1985) © Keystone
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Kampfjets der Armee sollen auf der Autobahn A1 bei Payerne landen. Was klingt wie eine Szene aus einem Action-Film, ist in Wirklichkeit eine Armeeübung. Gemäss der Zeitung "Blick" ist bereits im Sommer die Sperrung des Autobahnabschnitts zwischen Bern und Lausanne geplant - das für einen ganzen Tag.

Geplant heisst aber noch nicht bewilligt. Der Bundesrat wird noch im Januar über das Geschäft beraten. Für so eine Übung wäre eine Vollsperrung nötig, und dazu ist die Bewilligung der Landesregierung zwingend.

Kein neues Konzept - Idee aus dem Kalten Krieg

Die Idee, dass Kampfjets auch auf Autobahnen starten und landen können, ist nicht neu. Schon Ende der 1950er-Jahre wurde das nationale Strassennetz entsprechend geplant. Die damaligen Bedrohungsszenarien sahen die Landebahnen der Flughäfen als wunden Punkt an. Falls die Schweiz angegriffen würde, wären Landepisten eines der ersten Ziele. Also mussten die Autobahnen als mögliche Notlandepisten herhalten.

So gibt es etwa bei Münsingen (BE), Oensingen (SO), Alpnach (OW), Lodrino (TI), Sitten (VS) und Flums (SG) bis zu zwei Kilometer lange Teilabschnitte, die extra gerade gebaut wurden, schreibt der Blick. Auch beim Bau der A1 zwischen Bern und Lausanne wurde der Abschnitt parallel zum Flugplatz Payerne als Notlandepiste gebaut. 

Armeekonzept 95 schiebt dem Konzept den Riegel

1970 kam es auf dem Autobahnabschnitt zwischen Oensingen und Härkingen zu einer ersten Übung, für die eine Vollsperrung nötig war. Das Bundesamt für Strassen (Astra) schreibt auf seiner Website, dass eine solche Übung heutzutage wohl zu einem Verkehrschaos führen würde. Die letzte Luftwaffenübung auf einer Autobahn fand 1991 im Tessin statt.

Mit der Armeereform 95 wurde die Idee aber in den Sand gesetzt. Umso mehr überraschte der Luftwaffenchef Peter Merz im letzten Frühling, als er davon sprach, "hier und da wieder" Kampfjets auf den Autobahnen landen und starten zu lassen. 

Erst im letzten Jahr hatte die zuständige Bundesrätin Viola Amherd aber versprochen, dass es solche Übungen in naher Zukunft nicht geben wird. 

RadioFr. - Vanja Di Nicola
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