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Banker bald ohne Anzug und Krawatte?

Mitarbeitende der Raiffeisenbank Freiburg Ost präsentieren sich neu im lockeren Tenue. Ist der Anzug mit weissem Hemd und Krawatte noch zeitgemäss?

Ist Anzug und Krawatte bald nicht mehr üblich? (Symbolbild) © Keystone

Wer Seriosität vermitteln will, setzt auf Anzug, Hemd und Krawatte. Es ist notabene das Outfit der Bankmitarbeitenden. Doch wie aktuell ist dieser Dresscode in der Bankenwelt? Wie sich zeigt, geht eine Freiburger Regionalbank ihren eigenen Weg.

Der Mediensprecher der Bank Valiant etwa schrieb in seiner Antwort: «Die Valiant legt Wert auf einen souveränen und professionellen Auftritt von den Mitarbeitenden. Die passende Kleidung ist abhängig von den Kundinnen, den Geschäftspartnern sowie vom Arbeits- und Einsatzort.» Bei der Freiburger Kantonalbank steht eine Antwort noch aus.

Auf der Homepage der Raiffeisen Freiburg Ost präsentieren sich Mitarbeitende und Bankleitung überraschend im Freizeitlook. Nathalie Sahli-Wohlhauser, Mitglied Bankleitung Raiffeisen Freiburg Ost zu diesem Systemwechsel: «Es gab keine genauen Kleidungsvorgaben für unsere Mitarbeitenden. In einer Arbeitsgruppe konnten sie bestimmen, wie sie gegenüber dem Kunden wirken möchten. Daraus hervorgegangen ist, dass Anzug und steif wirkende Krawatte nicht mehr zeitgemäss sind.» Ein Schlips würde von den Kunden nicht mehr unbedingt gewünscht.

Filiale änderte Dresscode

Die Filiale entschied daraufhin eine Lockerung der Kleidervorschriften. Man setze nach wie vor auf ein gepflegtes Aussehen, auf eine Krawatte würde nun verzichtet. Es komme immer auf den Kunden an, unterstreicht Sahli-Wohlhauser: «Wenn wir einen Schreiner oder einen Landwirten besuchen, ziehen wir keine Stöckelschuhe oder Krawatte an. Das wäre unpassend. Ich entscheide mich dann für Gummistiefel und Mantel. So bin ich mit dem Kunden auf Augenhöhe.»

Das erklärt aber noch nicht, weshalb sich die Mitarbeitenden auf der Homepage ganz privat präsentieren. Jemand hält einen Ball in der Hand, eine andere Person posiert mit ihrem Hund und eine Dritte sitzt auf ihrem Fahrrad. Nathalie Sahli Wohlhuser erklärt: «Wir wissen so viel über unsere Kunden. Wenn jemand mit uns eine Geschäftsbeziehung eingehen will, müssen sie sich fast vor uns entblössen. Mit dem neuen Auftritt sind wir näher beim Kunden, damit diese wissen: Wer ist mein Gegenüber, was macht diese Person in ihrer Freizeit, wer oder was ist sie?» Ob andere Rasiffeisen-Filialen mit diesen Kleidervorschriften nachziehen, wird sich zeigen.

RadioFr. - Corina Zurkinden / mac / faeb
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