Bergkranzsammlung auf dem Brünig komplettieren

Die Südwestschweizer Schwinger sind zum ersten Mal seit 2019 wieder auf dem Brünig dabei. Kramer und Gapany wollen ihre Sammlung komplettieren.

Benjamin Gapany und Lario Kramer wollen ihre Bergkranzsammlung auf dem Brünig vervollständigen. © Frapp / Keystone

Nach dem Kranz am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest ESAF sowie den weiteren Schwingfesten mit Eidgenössischem Charakter (Unspunnen und Kilchberger) sind die Bergkränze die nächste wichtige Stufe. Während ein Schwinger mit einem Kranz an einem ESAF sich danach als Eidgenosse bezeichnen darf und hinter seinem Namen drei Sternchen zu sehen sind, wird der Name eines Schwingers mit einem zweiten Sternchen versehen, wenn er an einem Bergkranzfest (oder an einem Teilverbandsfest) einen Kranz gewinnt. 

Die Bergkränze sind somit eine heissbegehrte Trophäe bei den Schwingern. Und eine komplette Sammlung zu haben, gilt als grosser Erfolg. Sechs Bergkranzfeste gibt es jede Saison. Jedoch kann ein Schwinger nur maximal an drei Bergkranzfesten pro Saison starten. Zudem ist die Teilnahme stark beschränkt. Die Bergfeste werden immer von zwei Teilverbänden organisiert, welche je 50 Schwinger stellen. Die letzten 20 Schwinger kommen von einem Gast-Teilverband. Heuer sind neben den Bernern und den Innerschweizer somit auch die Südwestschweizer auf dem Brünig vertreten. 

Lario Kramer und Benjamin Gapany wollen die letzte Lücke im Palmares schliessen

Es ist das erste Mal seit 2019, dass die Südwestschweizer und somit auch die Freiburger auf dem Brünig antreten dürfen. Auch deshalb fehlen Lario Kramer aus Galmiz und Benjamin Gapany aus Marsens nur dieser eine Kranz noch in ihrem Palmares. Der 26-jährige Seeländer hat in seiner Karriere bereits zehn Bergkränze sammeln können: drei im Schwarzsee, drei auf der Schwägalp, zwei auf dem Stoss und je einen auf dem Weissenstein und auf der Rigi. 

Ich hoffe, dass ich meine Bergkranzsammlung dort vervollständigen kann.

Lario Kramer

Der 29-jährige Greyerzer war ein bisschen weniger erfolgreich, hat aber auch bereits acht Bergkränze sammeln können: zwei im Schwarzsee, zwei auf dem Weissenstein, zwei auf der Schwägalp und je einen auf dem Stoss und auf der Rigi. 

Ich bin in Topform und würde gerne den Kranz auf dem Brünig gewinnen.

Benjamin Gapany

Die Chance, dass Kramer und Gapany am Sonntag auf dem Brünig die Lücke schliessen können und den letzten noch fehlenden Bergkranz gewinnen können, steht gut. Benjamin Gapany hat in der laufenden Saison bereits zwei Feste gewonnen, das Freiburger und das Walliser Kantonale erst letzten Sonntag. Zudem stand er beim Südwestschweizer Teilverbandfest im Schlussgang und musste sich dort vom Saison-Dominator Werner Schlegel geschlagen geben. Auch Lario Kramer hat in dieser Saison bereits sieben Kränze gewonnen. Ein Festsieg fehlt ihm noch, fünfmal musste er sich mit dem zweiten Platz begnügen, unter anderem beim Südwestschweizer und dem Walliser Kantonalen, also bei den letzten beiden Schwingfesten. Kramer und Gapany sind also beide in einer bestechenden Form.

Einziger Makel, welcher die beiden teilen: An nur einem Kranzfest holten die beiden den Kranz nicht - am einzigen Bergkranzfest der Saison für die Freiburger. Am "eigenen" Kranzfest im Schwarzsee. 

Weitere Kranzanwärter aus Freiburg

Weitere Schwinger aus dem Kanton Freiburg, welche auf einen Bergkranz auf dem Brünig schielen werden, sind der Sensler Steven Moser aus Rechthalten und Romain Collaud aus Vallon im Broyebezirk. Für den 28-jährigen Sensler wäre es der vierte Bergkranz seiner Karriere. Bisher konnte er je einen Kranz im Schwarzsee, auf dem Weissenstein und auf der Rigi gewinnen. Die laufende Saison verlief für Moser eher schleppend, dennoch konnte er sich fünf Kränze sichern. Bei den letzten beiden Schwingfesten zeigte seine Formkurve aber klar nach oben. 

Ich konnte mich in den letzten Wochen steigern. Es wäre super, wenn ich den Brünig-Kranz holen könnte.

Steven Moser

Der Eidgenosse Romain Collaud, erst 22 Jahre alt, holte bis jetzt nur einen Bergkranz, auf der Rigi. Seine Saison startete mit drei Kränzen und einem Sieg am Jurassischen Kantonalen gut, zuletzt kam sein Motor aber ins Stocken. Es wird sich zeigen, ob er auf dem Brünig seine gute Form wieder finden kann und sich mit seinem zweiten Eichenlaub an einem Bergkranzfest belohnen kann. 

Die Spitzenschwinger und die Spitzenpaarungen

Im Anschwingen des Bergkranzfests auf dem Brünig kommt es am Sonntag zur Neuauflage des Schlussgangs des letzten Eidgenössischen. Schwingerkönig Joel Wicki duelliert sich mit Matthias Aeschbacher. 

Generell gilt für das Schwingfest auf dem Brünig: Die Innerschweizer starten gegen die Berner aus der Favoritenrolle. Bei den Bernern fehlen die Mittelländer Fabian Staudenmann und Adrian Walther, die die letzten beiden Saisons im Bernbiet dominiert haben. Aeschbacher führt die mit acht Eidgenossen aber immer noch starke Berner Delegation an. Die Innerschweizer kommen mit Schwingerkönig Wicki und Pirmin Reichmuth in Bestbesetzung auf den Brünig.

Die Spitzenpaarungen im Anschwingen:

  • Kämpf Bernhard *** - Kramer Lario ***
  • Collaud Romain *** - Schuler Christian ***
  • Wicki Joel *** - Aeschbacher Matthias ***
  • Reichmuth Pirmin *** - Wenger Kilian ***
  • Müllestein Mike *** - Gnägi Florian ***
  • Gwerder Michael *** - Sempach Thomas ***
  • Roth Philipp *** - Van Messel Noe **
  • Schenk Patrick *** - Fankhauser Marco **
  • Gasser Dominik *** - Bissig Lukas **
RadioFr. - Fabian Waeber
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