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Brandausbrüche: "Der Zeitfaktor ist entscheidend"

In den letzten Tagen hat es im Kanton Freiburg häufig in Holzgebäuden gebrannt. Ein Brandschutzexperte erklärt, wieso es nicht am Holz liegt.

Das Bauernhaus in Rechthalten wurde durch einen Brand am Donnerstag komplett zerstört. Der Brandschutzexperte Roman Jungo erklärt, was die Brandrisiken sind bei einem landwirtschaftlichen Gebäude. © RadioFr. / zvg

Der Brand eines Bauernhauses hat am Donnerstag für Aufsehen gesorgt. Die traurige Bilanz: Drei Personen wurden leicht verletzt, 23 Rinder sind in den Flammen verendet und das Bauernhaus wurde komplett zerstört, so die Kantonspolizei Freiburg auf Anfrage.

Holz ist nicht das Problem

Gerade bei landwirtschaftlichen Gebäuden handelt es sich oftmals um grosse Gebäude und auch solche, die immer grösser gebaut werden, erklärt Roman Jungo, Brandschutzexperte bei der Kantonalen Gebäudeversicherung (KGV). In einem landwirtschaftlichen Gebäude befinden sich oftmals in einem grossen Raum Tiere, das Tierfutter, Dünger oder auch Holzstücke.

Es ist nicht die Konstruktion aus Holz als solches, sondern die Grösse des Raums und die sehr grosse Brandlast im Innern mit Heu und Stroh.

Was das Heu angeht, ist besondere Vorsicht geboten. Frisches, eingebrachtes Heu, das in einen Heustock kommt, kann zu gären beginnen. Das müssen Temperatursonden überwachen, welche angeben, wenn die Gärung ein Niveau erreicht, bei dem es zu einer Selbstentzündung kommen könnte. Es gehöre zu den Aufgaben der Landwirtinnen und Landwirte, frisches Heu zu überwachen, so Roman Jungo.

Präventionsmassnahmen treffen

Die potenziellen Gefahren in Ställen sind bekannt. Für Landwirtinnen und Landwirte gibt es eine Liste voller Präventionsmassnahmen, die sie treffen müssen. Diese stützen sich auf die heutigen Brandschutzrichtlinien des Verbands der Kantonalen Feuerversicherungen (VKF) ab. Beispielsweise solle man demnach zwischen einem Wohnhaus und einem Stall eine Brandmauer haben. Ausserdem sei eine Blitzschutzinstallation obligatorisch, gerade bei grösseren Gebäuden.

Heute werden zudem Ställe so gebaut, dass sie mehrere Ausgänge haben. So gibt es für die Tiere mehr Fluchtmöglichkeiten, im Falle eines Feuers. Zudem müssen die landwirtschaftlichen Gebäude mit einem Wasserlöschposten ausgerüstet sein und einen Handfeuerlöscher haben. Diese sollen ermöglichen, bei einem Entstehungsbrand möglichst schnell einzugreifen.

Zeit ist entscheidend

Auch wenn man die Risiken kennt und die Präventionsmassnahmen trifft, so bleibt immer noch die Möglichkeit, dass ein Brand in einem landwirtschaftlichen Gebäude ausbricht. Ab diesem Moment sei die Zeit absolut entscheidend, erklärt Roman Jungo.

Entscheidend ist die Zeit, in der ich selber eingreife, die Feuerwehr alarmiere sowie die Zeit, die die Feuerwehr benötigt, bis sie auf Platz ist und das Feuer löschen kann.

Welche Rolle die Zeit beim Brand des Bauernhauses in Rechthalten gespielt hat, kann man zu diesem Zeitpunkt nicht sagen. Die genaue Brandursache wird zurzeit ermittelt.

RadioFr. - Tracy Maeder
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