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Bulle entwaffnet seine Gemeindepolizei

Das Tragen einer Pistole steht nicht mehr im Einklang mit den Aufgaben der Gemeindebeamten. Zudem ist die Polizei personell unterbesetzt.

Bulle sieht sich mit einer personellen Unterbesetzung der Gemeindepolizei konfrontiert. © Keystone

Die Gemeinde Bulle gab am Mittwoch bekannt, dass die Gemeindepolizistinnen und -polizisten ab sofort keine Waffen mehr bei sich tragen. "Die öffentliche Sicherheit fällt nicht in den Zuständigkeitsbereich der Gemeindepolizei, sondern über die bürgernahe Polizei in den der Kantonspolizei", erinnert Jérôme Tornare, der für die Sicherheit zuständige Gemeinderat.

Die Stadt ist daher der Ansicht, dass das Tragen einer Waffe für die auszuführenden Aufgaben nicht notwendig ist. "Im Übrigen hat die Gemeinde Freiburg keine Waffen in ihrer Gemeindepolizei und das ist auch kein Problem." Diese Entscheidung ist Teil einer eingehenden Analyse der Rolle der Polizei, die mithilfe eines spezialisierten HR-Unternehmens durchgeführt wurde.

Das Tragen von Waffen war in Bulle seit jeher üblich. "Die Stadt wächst und damit auch die Aufgaben der Polizei. Insbesondere administrative Aufgaben wie Parkkontrollen, die Organisation von Veranstaltungen, die Verwaltung von Baustellen in der Stadt und die Beschilderung bei Veranstaltungen", listet der Leiter auf.

Fehlendes Personal

Derzeit ist die Gemeindepolizei von Bulle personell unterbesetzt. Im Detail fehlen 3,9 Vollzeitäquivalente, bei zwölf Beamten. Die Kommandantin und ihr Stellvertreter sind beide seit mehreren Wochen krankgeschrieben. Mehrere Zeugen sprachen in der Zeitung La Gruyère von einer "Krisensituation".

Die Stadt wird daher ab Ende des Monats in Absprache mit dem Greyerzbezirk die Kantonspolizei hinzuziehen. "Eine Person wird Unterstützung bei der Organisation der Veranstaltungen leisten. Sie wird nicht in unseren Räumlichkeiten sein, sondern uns punktuell unterstützen", erklärt Jérôme Tornare. Diese Ressource wird beispielsweise bei der ersten Ausgabe der Swiss Pétanque Tour (7.-9. Juli) zum Einsatz kommen.

Parallel dazu werden private Sicherheitskräfte auch für Parkkontrollen eingesetzt. "Es gibt eine wachsende Nachfrage, insbesondere durch zwei Interpellationen, die im Generalrat eingereicht wurden." Mit dieser Lösung soll auch das wilde Parken besser bekämpft werden.

Frapp - Alexia Nichele / tm
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