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"Das Poker-Spiel hat mich viel gelernt"

Jacques Mauron ist Chef der Groupe E. Privat spielt er gerne Poker, geht in die Berge und war mal Velofahrer. Ein Blick hinter seine Funktion.

Jacques Mauron ist seit vier Jahren als Chef der Groupe E tätig. © Groupe E

Seit vier Jahren ist Jacques Mauron an der Spitze des Elektro-Unternehmens Groupe E. Bereits seit fast zwanzig Jahren ist der studierte Physikingenieur im Unternehmen. Die Energie fasziniert ihn seit langer Zeit. Doch darüber hinaus hat er viele andere persönliche Ecken und Kanten. 

Exponierter Vertreter der Energiewende

Im privaten Umfeld ist der 53-Jährige überzeugt davon, dass der Klimawandel ernst zu nehmen ist und eine Herausforderung darstellt. Diese Überzeugung trägt er auch in das Unternehmen. Die Welt erlebe aktuell einen entscheidenden Wendepunkt und klaren Paradigmenwechsel in der Energiefrage. Auch Greta Thunberg findet er wichtig, sie könnte jedoch manchmal etwas positiver eingestellt sein. Er setzt sich offensiv für die Energiewende ein und will erneuerbare Energien fördern:

In der Schweiz geht alles zu langsam. So bleiben wir abhängig vom Ausland. Wir hätten alles, um autonom zu sein: Geld, Wind, Sonne, Wasser.

Durch diese Abhängigkeit vom Atomstrom aus Frankreich und dem Gas aus Deutschland steige der Energiepreis so stark an. Und dies sieht der Verbraucher am Schluss auch auf seiner Stromrechnung. Unsere Nachbarländer werden dank der erneuerbaren Energien immer autonomer. Der Schweizer Verbraucher solle die Energiewende unterstützen und nicht bremsen. Es täte auch dem eigenen Portemonnaie besser.

Doch mit dieser Haltung stösst Jacques Mauron vermehrt auf Widerstand. Nicht alle teilen seine Meinung. Dies habe er vor allem beim Windpark-Projekt gemerkt, einer der schwierigsten Momente, seit er Chef der Groupe E sei. 

Auch das Unternehmen ist in der Pflicht

Jacques Mauron selbst versucht zu Hause so gut es geht ebenfalls ein Maximum an Strom zu sparen. Doch der Aufruf der Politik im letzten Winter hat nur wenig bewirkt. Schliesslich liegt die Verantwortung auch bei der Groupe E selbst. Dies streitet Mauron natürlich nicht ab. Das System der Strassenlampen und andere bestehende Infrastrukturen umzubauen, dies seien grosse Herausforderungen des Unternehmens, um den eigenen Teil beizusteuern. Doch dies brauche Zeit und könne nicht von heute auf morgen geschehen. 

Physikstudium, Velokader und Pokerspiel als Basis

In seinen jungen Jahren war der heutige Chef der Groupe E im nationalen Velokader, bis er wegen seines Knies unters Messer musste. Danach musste er sich eingestehen, dass es nicht mehr reicht. Er absolvierte ein Studium in Physik an der EPFL in Lausanne und entdeckte ein neues Hobby: das Pokern. 

Beim Pokern lernt man die andern zu beobachten, Risiken einzugehen, aber nicht zu viel. All das braucht man in einem Unternehmen.

Bei grossen Turnieren hatte Jacques Mauron auch schon gute Plätze herausgespielt, so zum Beispiel einmal bei einem World Series Turnier auf Rang 16. Zu viel will er allerdings nicht darüber sprechen, denn bei einigen Leuten habe das Poker-Spiel immer noch eine schlechte Reputation, warum auch immer. 

Im ausführlichen, ehrlichen und dynamischen Gespräch hören Sie ausserdem, warum Deutschfreiburg für die kantonale Energieversorgung eine entscheidende Rolle spielt. 

RadioFr. - Renato Forni
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