Das sagen Staat und Stadt zu den höheren Prämien
Im Kanton Freiburg steigen die Krankenkassen-Prämien mehr als in anderen Kantonen. Personen mit tiefem Einkommen sollen unterstützt werden.

7,3 Prozent mehr im Monat für Krankenkassen-Prämien bezahlen - für Menschen mit bescheidenen finanziellen Mitteln wird das im neuen Jahr nebst der allgemeinen Teuerung eine weitere Belastung für das Portemonnaie. Die Stadt Freiburg möchte betroffene Leute finanziell unterstützen, erklärt der Dienstchef des Sozialdienstes der Stadt Freiburg, Stéphane Blanc: "Wir prüfen gerade Massnahmen, damit wir den Leuten dabei helfen können, ihre Rechnungen zu bezahlen." Die teureren Gaspreise, Nebenkosten und nun auch noch die höheren Krankenkassen-Prämien dürften dazu führen, dass mehr Menschen beim Sozialdienst Hilfe suchen.
Staatsrat Philippe Demierre von der Direktion für Gesundheit und Soziales ist sich des finanziellen Drucks auf Einwohnerinnen und Einwohner bewusst, den die Prämien-Erhöhung mit sich bringt. Der Kanton wolle nächstes Jahr noch mehr Geld für Prämienverbilligungen ausgeben, sagt er. Einzelpersonen und Familien sollten unbedingt ihren Anspruch auf eine solche Prämienverbilligung überprüfen. Der Freiburger Staatsrat diskutiert zurzeit verschiedene Lösungsansätze, um Freiburgerinnen und Freiburger zu entlasten. Er will zu einem späteren Zeitpunkt darüber informieren.
Krankenkassen-Experte Felix Schneuwly kommentiert den Anstieg der Krankenkassen-Prämien wiefolgt: "Grundsätzlich wäre ein Anstieg in diesem Ausmass nicht nötig gewesen. Die ausserordentlichen Kosten können die Krankenkassen eigentlich mit Reserven abfangen, wenn sie genügend Reserven hätten. Und sie hätten genügend Reserven, wenn sie in den vergangenen Jahren nicht dazu gezwungen worden wären, diese abzubauen." Dass es im Kanton Freiburg noch einmal teurer wird als im schweizweiten Durchschnitt liegt laut Schneuwly unter anderem daran, dass hier mehr medizinische Leistungen beansprucht werden als in anderen Kantonen.