Biodiversität am Strassenrand
Die blauen Blumen auf den Schildern entlang der Autobahnen sind nicht als Dekoration gedacht, sondern erfüllen eine wichtige Funktion.

Die Schilder mit den blauen Blumen markieren den Anfang der Biodiversitäts-Zone. Sind die Blumen auf den Schildern durchgestrichen, endet die Zone. Für Autofahrerinnen und Autofahrer ist diese Kennzeichnung auf der Fahrt jedoch irrelevant. Wichtig ist sie hingegen für die Berufsleute, welche die Flächen am Rande der Autobahn bewirtschaften. Für sie halten diese Schilder zusätzliche Aufgaben bereit.
"Zurzeit schulen wir unser Personal im Umgang mit der Biodiversität", sagt Erwin Egger. Er ist beim Interkantonalen Dienst zur Wartung des Autobahnnetzes Genf/Waadt/Freiburg für das Thema Biodiversität zuständig. Neben der Bekämpfung der Schädlinge und der Förderung zusammenhängender Lebensräume geht es bei der Schulung des Personals auch um geeignete Werkzeuge, um die biologische Vielfalt zu schützen, so Egger.
Vorgaben vom Bund
Das Bundesamt für Strassen ASTRA will im Rahmen der Biodiversitätsstrategie 20 Prozent der Grünflächen entlang der Autobahnen aufwerten. Dort ist die Biodiversität nämlich bedroht.
Pflanzen, Tiere, Pilze und Mikroorganismen haben auch in diesen Zonen einen hohen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Nutzen - beispielsweise für das Trinkwasser, die Produktion von Nahrungsmitteln oder den Schutz vor Naturkatastrophen.
Die Westschweiz habe früh mit dem Schutz der Biodiversität an den Autobahnrändern begonnen, erklärt Erwin Egger. "Im Kanton Freiburg sind heute zwischen 15 und 50 Prozent der Grünflächen neben Autobahnen Biodiversitätsflächen", sagt er. Damit erfüllt der Kanton die Anforderungen des Bundesamts für Strassen.