Deutschfreiburg ist um eine 100-Jährige reicher
Hedwig Fink hat gestern ihren 100. Geburtstag gefeiert. Wir wünschen der Jubilarin alles Beste und schauen zurück auf den 1. April 1923.

Hedwig Fink lebt in Murten und ist jeden Tag in ihrem Wohnquartier anzutreffen. Ihre täglichen Einkäufe besorgt sie immer noch selbst und kochen gehört zu ihrem erfüllten Leben.
Drei Kinder hat Hedwig Fink auf die Welt gebracht. Nach Wohnstationen in Bern ist sie 1991 nach Murten zurückgekehrt, wo sie in den 30er-Jahren ein paar Schuljahre verbracht hatte. Sie sei die erste Bewohnerin des neuen Burgundermattequartiers gewesen, schreibt sie in ihrem Lebenslauf. Ein Erlebnis in Murten ist ihr in besonderer Erinnerung geblieben: 1938 im 8. Schuljahr wurde sie an der Solennität mit dem Fleiss-Preis ausgezeichnet. Als Geschenk hat sie das Buch „An heiligen Wassern“ erhalten.
Nach der Handelsschule fand sie eine Anstellung beim Bund im eidgenössischen Kriegsernährungsamt, Sektion Fleisch und Schlachtvieh. Als Freiwillige hat sie Anfang der 50er-Jahre im militärischen Frauenhilfsdienst in Kreuzlingen Einsätze im Telefondienst absolviert. In den 70er-Jahren half sie bei der Betreuung von ausgewiesenen, indisch-stämmigen Ugandern in der Schweiz genauso mit wie auch schon als Kinderbetreuerin im Märli-Tram von Bern. Und dass sie auch schon einen Kurs zur Stadtführerin von Bern abgelegt hat, passt bestens in das bewegte Leben des Geburtstagskindes..
Hedwig Fink ist zeitlebens und bis ins hohe Alter viel und weit gereist. 1949 zum Beispiel, begab sie sich auf die Spuren ihres Urgrossvaters, der in die USA ausgewandert war, und bewegte sich während eines Jahres mit Greyhound-Bussen von der Ost- bis zur Westküste, von New York bis Los Angeles mit einem Abstecher nach Florida..
Das ganze Team von Frapp und RadioFr. gratuliert und wünscht ihr alles Gute, eine bestmögliche Gesundheit und noch viele Jahre unter ihren Lieben.
Als Hedwig Fink am 1. April 1923 geboren wurde, war die Welt noch eine andere. Wir listen ein paar wichtige Ereignisse auf:
- In Warschau ist es zu großen antirussischen Demonstrationen wegen der Verurteilung hoher katholischer Geistlicher in Moskau gekommen.
- In Deutschland konnten insgesamt 1'500 Personen Radio, oder Rundfunk, wie es damals so schön hiess, empfangen.
- Der Wert eines US-Dollars ist in Deutschland während der Inflation auf 20'975 Mark geklettert.
- Die Stummfilm-Komödie "Safety Last - Ausgerechnet Wolkenkratzer" feiert in New York Premiere. Hauptdarsteller Harold Lloyd sorgte darin für einen atemberaubenden Stuntmoment, als er ohne hieb- und stichfeste Absicherung hoch über dem Strassenverkehr an einem riesigen Uhrzeiger gehangen hat und herumgeklettert ist. Auch wenn Lloyd dafür bekannt war, seine Stunts selber auszuführen, hatte nach seinem Tod ein Stuntman verraten, dass er in gewissen Szenen für ihn eingesprungen war.

Wenige Tage vor Hedwig Finks Geburt, am 22. März 1923, ist Marcel Marceau geboren. Der französische Schauspieler und Pantomime wurde in seiner Rolle des Clowns „Bip“ zu einer Legende der Manege.





