Deutschfreiburger Fussballerinnen spannen zusammen

Der FC Murten arbeitet künftig mit Courgevaux, Kerzers und dem SC Düdingen zusammen, um den Meisterschaftsbetrieb zu sichern.

Im Kanton Freiburg wollen vier Frauenteams enger zusammenarbeiten. © Keystone

Der FC Murten hat im Frauenfussball eine Partnerschaft mit Courgevaux, Kerzers und dem SC Düdingen unterzeichnet. Ziel dieser Zusammenarbeit ist, die Flexibilität und Unterstützung unter den Frauen-Teams der vier Vereine zu erhöhen. Alle Teams werden weiterhin unter dem Namen ihrer jeweiligen Clubs antreten.

Gleichzeitig wird auch eine engere Zusammenarbeit etabliert, die es den Vereinen ermöglicht, sich bei Bedarf gegenseitig auszuhelfen. Lena Schneuwly, Verantwortliche des Frauenfussballs beim SC Düdingen, sagt gegenüber RadioFr.:

Die Gruppierung mit den anderen Vereinen ist für uns sehr wichtig, damit wir den Austausch haben.

Dies soll sicherstellen, dass alle Teams optimal unterstützt werden und die Spielerinnen die Möglichkeit erhalten, ihr volles Potenzial auszuschöpfen, schreiben die vier Clubs in einer gemeinsamen Mitteilung.

Den Frauenfussball fördern

Im Weiteren ist es mittelfristig das Ziel, den Frauenfussball in der Region mit attraktiven Möglichkeiten zu fördern. Das Projekt wird in der neuen Saison 24/25 als Pilotphase dienen. Es gilt weiter, bestehende Hemmschwellen unter den Vereinen abzubauen und gegenseitiges Vertrauen aufzubauen.

Die Idee einer Zusammenarbeit zwischen den Fussballclubs Murten und Courgevaux existierte bereits seit Längerem. "Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Vereinen ist naheliegend, vor allem dadurch, dass wir Luftlinie nur zwei Kilometer auseinander liegen", sagt der designierte Präsident des FC Murten, Andreas Podaril, gegenüber RadioFr. In Anbetracht der begrenzten Anzahl von Spielerinnen sei es für Andreas Podaril absolut gewünscht, dass zusammengearbeitet wird. Das fussballerische Netzwerk wuchs mit der Einbeziehung des SC Düdingen und des FC Kerzers zu einem Vierer-Schulterschluss an. Podaril sagt:

Das ist für die Nachhaltigkeit des Frauenfussballs unumgänglich, dass wir zusammenspannen.

Jeder Verein wird mit dem eigenen Trainerstab die Meisterschaft bestreiten. Am Ende der Saison wird eine erste Bilanz gezogen. Im letzten Jahr wurden im Freiburger Fussballverband während der Saison sieben Frauenteams wegen zu wenig Spielerinnen aus der regulären Meisterschaft zurückgezogen. Das soll in Zukunft vermieden werden.

Die Übersicht der Aktiv-Spielerinnen

Der SC Düdingen wird in der 1. Liga, der FC Courgevaux in der 2. Liga interregional und in der 3. Liga spielen. Auch der FC Murten wird in der 3. Liga ein Team stellen. Mit dieser Gruppierung ist der Austausch von Spielerinnen im Aktivalter uneingeschränkt möglich.

Die Gruppierung der vier Clubs soll Stabilität schaffen. Quelle: zvg

Der SC Düdingen wird beispielsweise versuchen, die überzähligen Spielerinnen jeweils nach Courgevaux oder Murten zu schicken, um ihnen Spielpraxis zu geben. Für den FC Murten ist der sofortige Wiederaufstieg der Aktivmannschaft in die 2. Liga interregional als oberste Zielsetzung definiert.

Die Juniorinnen-Teams

Die Zusammenarbeit besteht auf den Juniorinnen-Stufen aus dem FC Courgevaux, Kerzers und Murten. Am Meisterschaftsbetrieb wird der FC Courgevaux ein FF-19-Team anmelden. Der FC Murten wird ein FF-19, FF-15 und ein FF-12-Team stellen.

Auch hier gilt, dass der Austausch von Juniorinnen uneingeschränkt möglich sein wird. Der FC Murten und auch die anderen Clubs möchten, dass die Spielerinnen leistungsorientiert gefördert werden, zugleich soll es auch für jene Spielerinnen Platz haben, die aus Spass Fussball spielen möchten.

Matthias Siffert, Irfan Serifi, Helder Teixeira, Clarisse Boutounié, Tiago Gomes und Giuseppe Gizzi werden die Teams in den verschiedenen Alterskategorien als verantwortliche Trainer betreuen. Ein Murtner 4. Liga-Frauenteam wird es in der neuen Saison nicht geben, da es zu wenig Spielerinnen gibt. Somit haben die Trainer Andreia Conceicao und Sandra Lopes entschlossen, den Verein zu verlassen.

Die Zukunftsvision

Langfristig denkt Andreas Podaril über die Gründung eines Grossklubs für den Frauenfussball nach. "Es ist eigentlich überfällig, dass man einen Grossclub bei den Frauen hat", so der zukünftige FC Murten-Präsident. Allerdings müsse man sich noch an die Idee gewöhnen, so in der Zukunft zusammenzuarbeiten. Ein solches Vorhaben ist jedoch nicht ohne Herausforderungen: "1. Liga-Fussball, das ist Elite-Fussball. Da kann man nicht nur mit regionalen Spielerinnen agieren", meint Andreas Podaril.

RadioFr. - Martin Zbinden
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