News für unsere Region.

"Michel war ein Multitalent"

Ein Lehrer und ein Juniorentrainer von Michel Aebischer erinnern sich an die Anfänge des Sensler Fussballprofis zurück.

Vor einer Woche wurde Michel Aebischer als erster Freiburger überhaupt an einer Weltmeisterschaft eingewechselt. © Keystone / zvg

Bereits früh erkannten die Trainer des FC Heitenried (heute FC Seisa 08), dass Michel Aebischer ein besonderes Talent hat. Der 25-Jährige war damals im Junioren E unterfordert, so platzierten Peter Stucki und Raphael Schärli ihn eine Stufe höher zu den Junioren D. "Es brachte Michel sicher weiter, dass er gegen ein oder zwei Jahre ältere Buben spielen konnte. Er war auch dort der Beste", erklärt der ehemalige Juniorencoach Stucki.

Nicht nur auf dem Fussballplatz, sondern auch in der Schule wusste der Heitenrieder zu überzeugen. "Er war aufmerksam, fleissig und äusserst ruhig", erklärt Peter Lauper, der Michel Aebischer in der 3. und 4. Klasse unterrichtete. "Polysportiv war er ein Multitalent. Mit allem, was er in die Hände oder an die Füsse bekam, konnte er etwas anfangen."

Trotzdem sei er nie überheblich gewesen, versichert der damalige Juniorencoach Peter Stucki. "Er hat einen ähnlichen Charakter wie sein Vater. Mit ihm habe ich in den 80er-Jahren in der ersten Mannschaft des 1. FC Heitenried zusammengespielt."

Selten egoistisch

Zu den positiven Charakterzügen Aebischers zählt laut Lehrer Peter Lauper auch sein Teamgeist, wobei er im Schulsport versuchte, alle miteinzubeziehen. "Wenn sein Team aber in Rückstand lag, schraubte er einen Gang hoch, um noch zu gewinnen", fügt sein ehemaliger Lehrer mit einem Schmunzeln an.

An ein ähnliches Phänomen erinnert sich Trainer Peter Stucki. "Wir lagen an einem Juniorenturnier im Final kurz vor Schluss 1:2 zurück. Dann nahm sich Michel hinten den Ball, dribbelte sich durch die ganze gegnerische Mannschaft, erzielte so zwei Tore und wir gewannen das Turnier." Diese Alleingänge seien aber die Ausnahme gewesen, betont Stucki, der sich in seinen 20 Jahren als Trainer an kein grösseres Talent als Aebischer erinnern kann. "Natürlich, von Nati A oder von Italien sprachen wir nicht, aber wir dachten schon, dass Michel einmal in einer höheren Liga spielen könnte."

Ihn macht der Weg des Bologna-Profis stolz: "Nicht jeder Juniorentrainer kann von sich behaupten, dass er im Kinderfussball ein Nationalspieler trainiert hat."

Das richtungsweisende Elterngespräch

Draussen neben dem Elternhaus verbrachte der Nationalspieler eine Menge Zeit. Dort stand nämlich ein Tor auf einem kleinen Platz. "Jede freie Minute schoss er auf dieses Tor, das ihm sein Vater hingestellt hatte", sagt Lehrer Lauper.

In welche Richtung es gehen soll, zeigte Aebischer beim letzten Elterngespräch in der 4. Klasse. "Ich habe ihn gefragt, was er später einmal werden möchte. Schüchtern, aber bestimmt, sagte er Fussballprofi."

Mehr zum Thema:

RadioFr. - Fabian Aebischer
...