Die erste Weltcupsaison im Natidress
Die 30-jährige Amruta Wyssmann aus Düdingen klettert mit einem Arm weniger auf der ganz grossen Bühne.

Seit den Sommerspielen 2020 in Tokyo ist Sportklettern eine olympische Disziplin. Für die Sportlerinnen und Sportler mit körperlicher Beeinträchtigung gibt es diese paralympische Disziplin jedoch noch nicht. Das Ziel der einarmigen Amruta Wyssmann ist es deshalb, die Heim-WM 2023 in Bern anzuvisieren. In ihrer ersten Weltcupsaison konnte sie dafür wertvolle Erfahrungen sammeln.
Stetige Steigerung
Die 30-Jährige hat in dieser Saison drei Weltcup-Wettbewerbe bestritten. Beim ersten in Salt Lake City (USA) waren die Reiseerfahrung und das neue Umfeld sehr spannend, wie sie selbst sagt. Beim zweiten Wettbewerb im österreichischen Innsbruck gab es für Amruta Wyssmann den starken fünften Platz. Vor allem aber war die Düdingerin von der Kulisse beeindruckt:
In Innsbruck ist die schönste Kletterwand der Welt. Die Berge im Hintergrund beruhigen extrem.
Zum Abschluss nahm Amruta Wyssmann auch noch am Weltcup im nachbarschaftlichen Villars-sur-Ollon (VD) teil. Dort verpasste sie auf Rang 4 den Final nur knapp. Doch für eine erste Weltcupsaison ist die Freiburgerin mit diesen Ergebnissen zufrieden.
Aushängeschild für die Heim-WM
Amruta, oder: Amy, wie sie von Freunden genannt wird, schmückt ausserdem das Plakat der Heim-WM, welche nächstes Jahr in Bern stattfindet. Sie wurde ausgesucht, weil sie als eine Art Pionierin des Paraclimbing in der Schweiz gilt. Sie arbeitet neben fünf Trainings pro Woche noch zu 60 Prozent und rekrutiert und motiviert Leute für ihren Sport.
Im Ausgang habe ich jemanden – auch einarmig – kennengelernt und zum Paraclimbing motiviert. Er hat mittlerweile bereits seine ersten zwei Weltcups bestritten.
Für die Heim-WM muss sich Amruta Wyssmann noch qualifizieren. Der Weltcup rückt nächste Saison an zweite Stelle. Aber das Schweizer Natidress trägt die Düdingerin immer noch mit Stolz.