Einarmig klettern: die Leidenschaft von Amruta Wyssmann
Die 29-jährige Düdingerin kam mit nur einem Arm zur Welt und will nun die Paraclymbing-Szene in der Schweiz fördern. Das Ziel: WM 2023.
An den diesjährigen olympischen Spielen wurden erstmals Medallien in der Disziplin "Sportklettern" vergeben. Eine zusätzliche Motivation für die Düdingerin Amruta Wyssmann ihrer Leidenschaft nachzugehen. Sie ist mit nur einem Arm auf die Welt gekommen.
Den körperlichen Einschränkungen trotzen
Auf der mentalen Ebene ist es für die 29-Jährige absolut normal, dass auch Menschen mit körperlichen Einschränkungen den Klettersport ausüben können. Auf sportlicher Ebene hingegen, gibt es Unterschiede: Vor allem die Balance und die Reichweite muss besonders beachtet und trainiert werden, auch wenn man sich dies im Alltag bereits gewohnt ist. Neben ihrer Arbeit trainiert die Düdingerin drei bis viermal in der Woche.
Pionierarbeit
Amruta Wyssmann geht als Pionierin noch einen Schritt weiter: Sie ist die momentan einzige Athletin im nationalen "Paraclymbing-Team" und möchte mit ihren eigenen sportlichen Leistungen überzeugen, aber gleichzeitig auch den Nachwuchs motivieren. Um den Professionalisierungsprozess voranzutreiben, will sie den betroffenen Eltern eine Nachricht mitteilen: "Mein Kind kann alles, wenn es das will." Auch mit körperlichen Handicaps. Diese Motivationsspritze ist primordial für die Mobilisierung eines potenziellen Nachwuchs im Klettern, nur so kann der sportliche Rückstand auf das Ausland aufgeholt werden.
Die Heim-WM als Ziel
Im Jahre 2023 finden in Bern die Paraclimbing-Weltmeisterschaften statt. Sportlich gesehen ist diese Heim-WM das Ziel von Wyssmann. Auf lange Frist sieht sich die 29-Jährige aber eher im Mentoring und in der Nachwuchsarbeit. Das ganze Projekt der Förderung des Sportkletterns für Menschen mit körperlichem Einschränkungen ist noch in den Kinderschuhen, aber dank Amruta Wyssmann auf gutem Weg.
