Die grosse Impflisten-Frage
Personen auf der Prioritätenliste kommen seit jeher schneller zu einer Impfung. Jene auf der Notfallliste erhalten aber die vorigen Dosen.

In den letzten Tagen ist das Tempo der Impfungen gestiegen. Im Kanton Freiburg wurden am Montag etwas mehr als 1000 Personen mit einem Covid-19-Vakzin geimpft. Falls die Impfungen plangemäss geliefert werden, sollen 1200 Menschen pro Tag die Impfung erhalten. Nächste Woche sollen es sogar 1400 Personen sein.
Grundsätzlich kommen jene Personen schneller zu einer Impfung, die auf der sogenannten Prioritätenliste stehen. Auf dieser sind Risikopatienten und Risikopatientinnen aufgeführt. Diese Prioritätenliste wird nicht nur von einigen Hausärzten, sondern auch von Spezialistinnen und Spezialisten geführt und laufend aktualisiert. Insgesamt konnten dadurch rund 8000 Personen mit erhöhtem Ansteckungsrisiko rascher geimpft werden.
Was, wenn der Impftermin platzt?
Es kann jedoch vorkommen, dass ein Impftermin nicht wahrgenommen werden kann. Rund zehn Personen pro Tag erscheinen nicht in den Zentren in Freiburg und Bulle. Gründe dafür sind beispielsweise Krankheit oder ein Notfall. Damit so wenig Dosen wie möglich verloren gehen, greifen die Impfteams auf ein wichtiges Mittel zurück.
Sie benutzen in solchen Fällen nicht die Prioritätenliste, sondern eine andere Art von Liste – sogenannte „Notfalllisten“. Beispielsweise gibt es eine, auf der Angehörige des Polizeikorps aufgeführt sind, oder eine weitere mit Namen von Personen, die in Impf- oder Testzentren des Kantons arbeiten und in Kontakt mit infizierten Menschen kommen könnten. Wenn eine Person auf der Notfallliste dazu bereit ist, sich eine Dosis verabreichen zu lassen, muss sie zwischen 30 und 45 Minuten im Impfzentrum in Freiburg oder Bulle eintreffen.
Kaputte Fläschchen, keine Impfwilligen oder unbrauchbarer Stoff
Laut der Freiburger Gesundheitsdirektion gebe es aber nur sehr wenig Impfdosen, die verloren gehen. Seit Beginn der Impfkampagne konnten nur 129 Dosen von den mehr als 59‘000 nicht gebraucht werden, die an die mobilen Impfteams und die Impfzentren geliefert wurden. Dies entspricht etwa 0,2 Prozent der Dosen.
Neben den verpassten Impfterminen gab es auch andere Gründe für vergeudete Dosen. Beispielsweise waren Fläschchen zerbrochen, das Serum selbst war unbrauchbar oder es konnten trotz vieler Bemühungen keine Abnehmer für die Impfstoffe gefunden werden.
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