Die Krux mit dem Schlussgang und Freiburger Ausrufezeichen
Wie schon 2019 kann Lario Kramer den Schlussgang beim Südwestschweizer Teilverbandsfest nicht gewinnen. Für ihn und die Freiburger Delegation verlief das Fest aber trotzdem positiv.

Vor zwei Jahren am 14. Juli 2019 stand Lario Kramer in Leukerbad gegen Matthias Aeschbacher beim Südwestschweizer Teilverbandsfest im Schlussgang. Der Kampf dauerte damals keine fünf Sekunden, ehe Kramer bezwungen war. Heute, bei der nächsten "Fête Romande" hegte Kramer wiederum grosse Ambitionen für den Festsieg.
Schlussgangteilnahme mit Ansage
Überraschend kam die Schlussgangteilnahme Kramers nicht. Der Galmizer brillierte in dieser Saison bereits mit einem Dritten Rang beim Stoos Schwinget und Rang 2 beim Innerschweizerischen vor einer Woche. Bei diesem Fest blieb Kramer ohne Niederlag. Und genau so sollte es heute auch laufen - bis eben auf den Schlussgang. Zwar startete das Fest nicht optimal mit einem Gestellten gegen den Aargauer Eidgenossen Strebel Joel. Im Anschluss aber folgten Siege gegen Ducrest Etienne und Giroud Jonathan. Damit wäre nach drei Gängen eigentlich die Mittagspause auf dem Programm gestanden, weil in Oron-la-Ville aber alles wie am Schnürchen lief, absolvierten die über 100 Schwinger den vierten Gang ebenfalls noch am Vormittag. Da bekam es Kramer mit dem Thurgauer Eidgenossen Krähenbühl Tobias zu tun, seines Zeichens 56-facher Kranzgewinner. Kramer legte den 10 Jahre älteren Krähenbühl in äusserst überzeugender Manier platt auf den Rücken. Mit einem weiteren Sieg im fünften Gang brachte er sich in eine optimale Ausgangslage für den Schlussgang, er erreichte nach fünf Gängen 48.25 Punkte.
Drei potenzielle Bewerber für den Schlussgang
Die Entscheidung, wer um den Sieg am Südwestschweizer Schwingfest verkam zum Freiburger Bewerbungsverfahren. Nebst Kramer glänzte auch der zweite Freiburger Eidgenosse, Benjamin Gapany. Gapany erreichte dieselbe Punktzahl, nach einer Niederlage zum Auftakt gegen Schneider Domenic, gewann er in der Folge viermal. Im Schatten der Beiden avancierte auch Hofer Sven vom Schwingklub Kerzers zum Bewerber für den Schlussgang, gleich Anzahl Punkte, vier Siege eine Niederlage. In einem solchen Fall schreibt das Reglement dem Kampfgericht keine fixen Kriterien zu, welche es beachten muss. Es gibt aber verschiedene Eckpunkte, die die Entscheidung beeinflussen können. Zum Beispiel, wie viele Eidgenossen jemand im Verlauf des Tages bezwungen hat oder wie viele Siege eingefahren wurden. Da Hofer Sven auf dem Weg zum Schlussgang keinen Eidgenossen aus dem Weg räumte und sogar von einem bezwungen wurde, fiel er als Bewerber schon einmal weg. Bei der Situation Kramer/Gapany gestaltete sich das Ganze etwas Schwieriger. Schlussendlich entschied sich das Kampfgericht für Kramer, obwohl auch Gapany mit Staudenmann Fabian einen Eidgenossen bezwungen hatte. Entscheidend war aber wohl, dass Kramer bis anhin nicht verloren hatte und mit Krähenbühl ebenfalls einen Eidgenossen bezwingen konnte.
Käser mit makellosem Fest
Im Schlussgang wartete Käser Remo. Der berner Gast war aufgrund einer Verletzung von Verbandskollege Wiget Michael überhaupt ans Fest nachgerückt. Im Verlaufe des Tages gewann er all seine Gänge und stand damit als Führender im Schlussgang. Dieser hätte vor allem beim entscheidenden Zug in beide Richtungen kippen können. Käser Remo holte sich den Festsieg dann aber mit vielleicht etwas mehr Konsequenz und einem Quäntchen Glück im entscheidenden Moment. Sechs Gänge, sechs Siege der Festsieg war ohne Zweifel mehr als verdient. Und Kramer Lario blieb zum zweiten Mal in Serie beim Schlussgang im Südwestschweizer Teilverbandsfest erfolglos. Trotz eines wiederum gelungenen Festes bleibt die Krux mit dem Schlussgang.
Kränze für Freiburger, darunter zwei Premieren
Schon am Vormittag zeichnete sich ein erfolgreiches Fest für die Freiburger Delegation ab. Hofer Sven und Collaud Romain mischten stets an der Spitze mit. Collaud klassierte sich am Ende im zweiten Rang. Für die Überraschungen sorgten aber Baeriswyl Christoph (Rang 4) und Tschachtli Sven (Rang 5). Beide holten sich den ersten Kranz ihrer Karriere und dies gleich bei einem Teilverbandsfest. Eine Premiere gab es auch für den zweiten Kramer im Bunde, Dorian. Kramer Dorian klassierte sich im siebten Rang, bezwang unter anderem die Teilverbandskranzer Cardinaux Victor und Giroud Jonathan und holte sich den ersten Teilverbandskranz seiner Karriere.
Die weiteren Freiburger Kranzgewinner sind Hofer Sven, Gapany Benjamin und Dousse Michel. Mit dieser Ausbeute darf der Freiburger Kantonalverband sehr zufrieden sein. In Oron-la-Ville zeigten die Athleten vor 500 Zuschauern ein attraktives Fest mit hochwertigen Gängen, einigen Überraschungen und machten so beste Werbung für den Schwingsport.