"Stellen Sie sich vor: Die Medbase steigt in Düdingen aus"

Die Gemeinde Düdingen will für 350'000 Franken drei Konsultationszimmer neben dem Bahnhofsbuffet einrichten. Doch der Generalrat lehnt dies ab.

Der Generalrat von Düdingen debattierte über die Verhältnismässigkeit von Kosten und Einnahmen. © Archivbild RadioFR.

Die Ausgangslage

Während der Gesamtsanierung des Bahnhofbuffets Düdingen wurde eine 72 Quadratmeter grosse Fläche neben dem Ärztezentrum freigehalten. Damals hatte die Hirslanden AG vor, diese Rohbaufläche in Eigenregie auszubauen, um weitere Konsultationszimmer einzurichten. Die Hirslanden AG hat jedoch im Jahr 2021 überraschenderweise das Geschäft des Ärztezentrums an die Medbase AG verkauft. Diese war und ist nicht bereit, die Kosten für den Ausbau zu tragen. Deshalb blieb die Rohbaufläche bis heute ungenutzt. 

Die Gemeinde Düdingen, als Eigentümerin der Immobilie, hat nun beim Generalrat einen Kreditantrag über 350'000 Franken gestellt, um die 72 Quadratmeter in drei Konsultationszimmer umzuwandeln. Die zuständige Gemeinderätin, Marianne Dietrich, hat dem Generalrat versichert, dass die Medbase AG die drei zusätzlichen Räumlichkeiten mieten würde. Gerechnet wird mit Mietzinseinnahmen von 14'400 Franken jährlich. 

Investition steht in keinem Verhältnis zu den Einnahmen

Die Finanzkommission lehnte den Antrag des Gemeinderates aus finanztechnischen Gründen ab. Kuno Fasel, Präsident der Kommission, erläuterte auf Anfrage von RadioFr, dass gemäss ihrer Checkliste die Plausibilität zwischen den Kosten und den Einnahmen nicht gegeben war, sprich:  Die Investitionen sind im Vergleich zu den Mietzinseinnahmen zu hoch.

Nicht wenige der Generalräte monierten genau den gleichen Punkt. Jano Fasel von den Freien Wählern kritisierte ausserdem, dass die Botschaft des Gemeinderats nicht ausreichend Informationen enthielt, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Daher brachten die Freien Wähler zusammen mit der Mitte Links CSP, den Grünen und der GLP einen Änderungsantrag ein: Der Kredit bleibt bei 350'000 Franken, jedoch wird festgelegt, dass, falls die Kosten 250'000 Franken übersteigen, die Miete angepasst wird oder der Mieter die Mehrkosten übernimmt.

Anton Merkle von der Mitte-Partei, Gründer und Initiator des Praxiszentrum Düdingen, gab zu bedenken, dass die Mietkosten bereits jetzt sehr hoch seien. Er stellte die Frage in den Raum, was passieren würde, wenn die Medbase AG sich zurückziehen würde, und welche Folgen dies für Düdingen haben könnte.

Stellen Sie sich vor: Die Medbase steigt in Düdingen aus

Eliane Aebischer, SP-Generalrätin, betonte den Fachkräftemangel und die Schwierigkeiten bei der Suche nach Hausärzten. Zudem könnten sich die Deutschfreiburger in Düdingen behandeln lassen, ohne nach Givisiez oder Freiburg fahren zu müssen. Sollte man das alles aufs Spiel setzen?

Die Mehrheit der Generalräte folgte aber dem Aufruf der Freien Wähler und stimmte mit 26 Ja-Stimmen, zehn Nein-Stimmen und elf Enthaltungen für den Änderungsantrag: Kosten über 250'000 Franken sollen von der Medbase AG getragen werden.

RadioFr. - Corina Zurkinden
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