Die Power Cats schnuppern an der Überraschung
Die Senslerinnen verlieren auswärts gegen die Liga-Dominatorinnen aus Neuenburg nach hartem Kampf mit 2:3-Sätzen.

Noch kein Team hat es in der laufenden Saison geschafft, den Leaderinnen von Neuenburg NUC einen Punkt abzugewinnen. Den Power Cats ist genau dies jedoch dank eines beherzten Auftritts gelungen. Die Sensler Volleyballerinnen verlieren das letzte Spiel des Jahres 2021 auswärts zwar mit 2:3-Sätzen, sie nehmen wegen des Zusatzsatzes jedoch einen Punkt mit nach Hause.
Spielerisch, taktisch und kämpferisch hochstehend
Schon vor dem Spiel auswärts gegen NUC war für Trainer Dario Bettello und sein Team klar, dass bereits ein Satzgewinn gegen die Liga-Dominatorinnen eine gute Leistung wäre. Die Neuenburgerinnen hatten bis dahin nämlich nur gerade 3 Sätze aus 12 Spielen verloren. Und tatsächlich gelingt dieses Unterfangen: NUC (mit der neu-amtierenden Schweizer Nationaltrainerin Lauren Bertolacci an der Seitenlinie) kommt nur schleppend ins Spiel. Viele Service-Fehler zeigen auf, dass offensichtlich viel Risiko im Aufschlag genommen werden soll. Die Power Cats können das nutzen und gewinnen den ersten Satz gegen noch etwas unkonzentrierte Neuenburgerinnen mit 25:18.
Im zweiten Satz dann das umgekehrte Bild. Die Senslerinnen haben vermehrt Mühe mit den Annahmen, NUC gewinnt mit 25:19. Im dritten Satz zeigen die starken Ausländerinnen von NUC dann ihre ganze Klasse, Tia Scambray brilliert beim Service und Kyra Holt variiert im Angriff nach Belieben. Düdingens Trainer Dario Bettello muss feststellen, dass fast alle Aufschläge auf Laura Caluori kommen und dass seine Aussenangreiferin damit sichtlich Mühe bekundet. Der Satz endet mit 25:17 für NUC.
Und auch der vierte Satz geht aus Sicht der Power Cats schlecht los, NUC kann den Schwung mitnehmen. Beim Stand von 16:11 und mit dem Rücken zur Wand haben so manche Zeitungsjournalisten ihren Artikel bereits fertiggestellt. Dann setzt Elena Steinemann zu einer Service-Serie an, sozusagen das letzte Aufbäumen. Dario Bettello bringt ausserdem die angeschlagene Alexandra Dascalu ins Spiel. Plötzlich ist der Knopf gelöst und Düdingen kehrt diesen vierten Satz noch vom 16:11 zum 20:25, die rund 1000 Zuschauer in Neuenburg kriegen die Verlängerung.
Im verkürzten fünften Entscheidungssatz sieht man das wohl beste Schweizer Frauenvolleyball, das es momentan zu bestaunen gibt. Bis zum Seitenwechsel von 8:7 für NUC sind bei beiden Teams praktisch keine Fehler zu erkennen, die Annahmen von Thays Deprati und Flavia Knutti, letzte Saison noch Teamkolleginnen, sind perfekt. Und die Angriffe von Nicole Eiholzer und Tia Scambray variieren gnadenlos. Ganz zum Schluss behalten die Neuenburgerinnen doch noch die Nerven und ihre weisse Weste, NUC wurde von den Power Cats fast zur ersten Saisonniederlage gebracht. Doch NUC gewinnt den Entscheidungssatz schliesslich mit 15:10.
Hoffnung fürs 2022 geschöpft
Mit einer bemerkenswerten Leistung können die Düdinger Power Cats in die Weihnachtspause gehen. Am 29. Dezember wird das Training wieder aufgenommen und am 8. Januar geht es weiter mit dem Heimspiel gegen Genf. Dario Bettello beklagte sich die ganze Saison schon über das Verletzungspech, jetzt wissen wir, dass dies nicht nur leere Floskeln waren. Mit der Rückkehr der Diagonalspielerin Alexandra Dascalu (nach einer Bauchverletzung), mit der zunehmenden Etablierung von Lea Zurlinden (Mittelblockerin) und einer Nicole Eiholzer in Topform sind die Power Cats auch diese Saison Geheimfavorit auf den Titel. Träumen ist definitiv erlaubt, spätestens wenn auch Sarina Wieland wieder gesund ist.
(Das Telegramm zum Spiel und die Tabelle in der Nationalliga A finden Sie hier.)




