Die Sense erhält in Flamatt mehr Platz

Seit einer Woche wird in Oberflamatt der Au-Wald gerodet. Ein Hektar Wald muss weg, damit die Sense mehr Platz einnehmen kann.

Die Baustelle in Oberflamatt im Au-Wald, direkt neben der Sense. © RadioFr
Die Baustelle in Oberflamatt im Au-Wald, direkt neben der Sense. © RadioFr
Die Baustelle in Oberflamatt im Au-Wald, direkt neben der Sense. © RadioFr
Die Baustelle in Oberflamatt im Au-Wald, direkt neben der Sense. © RadioFr
Die Baustelle in Oberflamatt im Au-Wald, direkt neben der Sense. © RadioFr
Die Baustelle in Oberflamatt im Au-Wald, direkt neben der Sense. © RadioFr
Die Baustelle in Oberflamatt im Au-Wald, direkt neben der Sense. © RadioFr
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Seit Mitte August wurden im Au-Wald in Flamatt ein Hektar Wald gerodet. Rund 350 Bäume wurden dabei geräumt. Dies passiert, damit in den folgenden Monaten die Bauausführungen zur Flussaufweitung an der Sense in Oberflamatt realisiert werden können.

Im Rahmen des Gewässerentwicklungskonzeptes Sense21 wurde in Zusammenarbeit mit den betroffenen Gemeinden und den zuständigen Fachstellen beider Kantone und des Bundes festgelegt, dass die Sense bei Oberflamatt ausgeweitet werden soll. Die Gemeinden Wünnewil-Flamatt und Neuenegg haben dem Projekt 2019 zugestimmt. Das Wasserbauprojekt wurde im Februar 2022 genehmigt und soll nun realisiert werden.

Die beiden Gemeinden verabschiedeten 2019 den Bruttokredit von rund 9 Millionen Franken. Der Bund übernimmt den Grossteil der Kosten, weitere Träger sind die beiden Kantone, der Renaturierungsfonds des Kantons Bern sowie verschiedene Ökofonds und das WWF. Die Restkosten für die beiden Gemeinden betragen rund 2 Prozent der Gesamtprojektkosten. 

Erklärung zum Plan:

  1. Beidseits werden in ausreichendem Abstand zum Ufer neue Fuss- und Velowege erstellt. Der Uferweg bei Thörishaus wird zu einem reinen Fussweg.
  2. Die neue «Pendelrampe» gewährleistet den Uferschutz und ist für Fische einfacher zu passieren.
  3. Der Strömungslenker löst am gegenüberliegenden Flussufer Erosionsprozesse aus. Die Sense nimmt sich so mehr Raum. Es entsteht ein abwechslungsreicher Flussraum mit Kiesbänken und Nebengerinnen.
  4. Zum Schutz der geplanten Grundwasserfassung lenkt ein neuer Uferverbau die Sense zurück in ihr gewohntes Bett.
  5. Der Uferweg wird durch Elemente aus natürlichen, bewachsbaren Materialen gesichert (Holz- und Blockbuhnen, Baumstämme, etc.). Fische finden hier vielfältige Lebensräume.

Deshalb musste der Au-Wald in Flamatt gerodet werden, damit sich die Sense diesen neuen Platz nehmen kann. Zudem wird der Damm-Weg (Nummer 1 auf dem Plan) nach aussen verlegt. Dies, weil der bisherige Damm-Weg entlang des Freiburger Ufers im künftigen Gerinne liegt. 

Arbeiten bis 2024, zweite Etappe ab 2028

Nach den Rodungsarbeiten des Staatsforstbetriebes Sense werden ab Anfangs September die Tiefbauarbeiten beginnen. Unter anderem werden die Strömungslenker werden auf der Berner Seite der Sense eingebaut, welche die Strömung ans Freiburger Ufer lenken und die eigendynamische Aufweitung provozieren wird. Die Arbeiten an der Sense im Au-Wald in Oberflamatt werden bis Sommer 2024 dauern. 

In einem zweiten Schritt wird die zweite Etappe des Gesamtprojekts realisiert. Ab 2028 werden noch die Abschnitte "Mitte" und "Camping" in Angriff genommen. Also flussabwärts in Richtung Neuenegg.

Das Gesamtprojekt besteht aus einer ersten Phase, mit welcher die Aufweitungsprozesse eingeleitet werden (Etappe 1 ab 2023, Etappe 2 ab 2028), einer zweiten Phase während der eigendynamischen Aufweitung und einer dritten Phase zur Sicherung des Endzustandes.

Die Kosten im Umfang von rund 9 Millionen Franken für das ganze Projekt werden grossmehrheitlich vom Bund übernommen. Das Bundesamt für Umwelt übernimmt rund 75 Prozent der Kosten. Für die Gemeinde Wünnewil-Flamatt fallen Restkosten von rund 2 Prozent an, was einer Summe von etwas mehr als 220'000 Franken entspricht.

RadioFr. - Fabian Waeber
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