Die sensitive Klangsammlung von OZE

Das Freiburger Duo OZE präsentiert mit ihrem Album "Herbarium" ein enorm touchierendes Debut.

Alle sieben Songs tragen Pflanzennamen, wie "Roses", "Thyme" oder "Jasmin", die symbolisch für Gefühle, Fähigkeiten oder Charaktereigenschaften stehen. © zvg

Zoé Sanchez und Vincent Gross alias OZE schaffen mit dem Debut "Herbarium" eine ungemein intensive Soundatmosphäre, die sich während des Hörmoments peu à peu entfaltet. Was mit der Geräuschkulisse einer grossräumigen Botanik beginnt, entwickelt sich auf sieben Stücken zu einem bemerkenswerten Klangwerk.

Die Musik von OZE changiert leichtfüssig zwischen zerbrechlichen und kräftigeren Passagen, klingt trotz des teils synthetischen Instrumentariums enorm organisch und schafft eine fast immersive Hörerfahrung. Sanchez und Gross setzen dabei nicht auf grosse Gesten, sondern reduzieren den Sound oft auf die wesentlichsten und intensivsten Elemente. Zoés beeindruckend vereinnahmende Stimme wirkt hierbei wie eine lockende Laterne im Gedanken- und Gefühlsgestöber.

Alle sieben Stücke des Albums tragen Pflanzennamen, wie "Roses", "Thyme" oder "Jasmin", die symbolisch für Gefühle, Fähigkeiten oder Charaktereigenschaften stehen. Aber die Musik bedarf keiner Kenntnis über Floriografie, um verstanden zu werden. Die narrativen, bald poetisch vernebelten Texte handeln von viel Erlebtem sowie Gefühltem und Zoés Stimme vermag auch nonverbal ganz bestimmte Emotionen zu erzeugen.

Das Debütwerk "Herbarium" zeugt von einem besonderen Feeling von Zoé Sanchez und Vincent Gross für die Essenz ihres musikalischen Ausdrucks. Dieser Sound erblüht in den Räumen um und in uns und wirkt wie ein Botenstoff zwischen Herzen.

RadioFr. - Valentin Brügger
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