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E-Autos sind schwer zu löschen

Nach dem Tiefgaragen-Brand in Düdingen haben wir nachgefragt: Was passiert, wenn E-Autos in Brand geraten?

Einige der Autos, die beim Tiefgaragen-Brand in Düdingen beschädigt wurden. © zvg

Das Risiko, Feuer zu fangen, ist bei E-Autos nicht grösser als bei Benzinern. "Wir gehen davon aus, dass Autos mit Strassenzulassung den gleichen Sicherheitsstandard aufweisen", sagt Harald Brülhart von der kantonalen Gebäudeversicherung KGV des Kantons Freiburg. Auch bei der Brandlast gebe es keine Unterschiede - das bedeutet, dass ein E-Auto im Brandfall die gleiche Hitze abstrahlt wie eines, das mit Benzin betrieben wird.

"Aber man weiss, dass ein E-Auto ganz anders brennt als ein Benziner", erklärt Brülhart. Die Temperaturen in der Batterie des E-Autos steigen sehr schnell an. Zudem ist die Batterie gut geschützt gegen Feuchtigkeit, um Schäden durch Regen zu vermeiden. Das führt dazu, dass sie sehr schwer zu löschen ist, wenn sie erst einmal brennt. "So eine Batterie kann man eigentlich gar nicht löschen, sondern nur kühlen. Dafür braucht man viel mehr Löschwasser als bei konventionellen Autos", sagt der KGV-Experte. Im Extremfall müsse man ein brennendes E-Auto sogar in einem Container voller Wasser versenken.

Gesundheit wichtiger als Autos

Beim Brand am 7. September 2022 in der Tiefgarage des Briegli-Parks in Düdingen hat es sowohl konventionelle Autos als auch E-Autos erwischt - 89 an der Zahl. Eine Sprinkleranlage gab es nicht. "Sie ist erst bei einem Parking ab 4800 Quadratmetern erforderlich", erläutert Brülhart. So eine Anlage helfe dabei, einen Brand zu kontrollieren, denn sie werde automatisch ausgelöst.

Es gebe jedoch auch andere Brandschutz-Vorkehrungen. In der Einstellhalle beim Briegli-Park kam eine "maschinelle Rauch- und Wärmeabzugsanlage" zum Einsatz. Sie wurde von der Feuerwehr angeschaltet, um Hitze und Rauch aus dem Parkhaus zu saugen. "Das hat der Intervention sehr geholfen", sagt der Brandschutz-Experte.

Was nicht geholfen hat, waren die Versuche einiger Bewohner, ihre Autos aus dem brennenden Parking zu retten. "Laut Rückmeldung der Feuerwehr öffneten sie die Türen zu den Treppenhäusern. Dadurch gelangte Rauch hinein", erzählt Brülhart. Im Brandfall sei es wichtiger, an die eigene Gesundheit zu denken, anstatt zu versuchen, das Auto vor den Flammen zu retten, betont er.

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RadioFr. - Andrea Schweizer / iwi
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