Sara Hector in Jasna eine Klasse für sich
Sara Hector ist im Riesenslalom in Jasna eine Klasse für sich. Sie siegt mit anderthalb Sekunden Vorsprung vor Mikaela Shiffrin.
Lara Gut-Behrami und Camille Rast belegen die Plätze 6 und 9.
Hector war schon im ersten, von gewaltigen zeitlichen Abständen geprägten Durchgang deutlich die Schnellste gewesen. Eine Sekunde und deutlich mehr lag sie nach halbem Pensum vor der Konkurrenz. Am Nachmittag legte die Olympiasiegerin nach. Noch einmal fuhr sie Laufbestzeit und gewann so erstmals wieder im Weltcup seit ihrem Goldgewinn in Yanqing vor knapp zwei Jahren an den Winterspielen in Peking. Insgesamt errang sie ihren fünften Sieg im Weltcup.
Gut-Behrami gehörte zu den vielen Fahrerinnen, die mit den Bedingungen im ersten Lauf überhaupt nicht zurecht kamen. Fast drei Sekunden Rückstand auf Hector hatte sie sich eingehandelt, was gleichwohl noch zu Zwischenrang 7 reichte. Dank Platz 6 im Schlussklassement übernahm Gut-Behrami wieder die Führung in der Disziplinen-Wertung. Die bisherige Leaderin, die Italienerin Federica Brignone schied am Samstag im ersten Durchgang schon nach wenigen Toren aus.
Noch etwas besser als Gut-Behrami stand nach halbem Pensum Camille Rast da. Die Walliserin nahm Rang 5 ein, rutschte in der Entscheidung aber noch um vier Positionen nach hinten. Gleichwohl egalisierte sie ihre zweitbesten Ergebnisse in Weltcup-Riesenslaloms. Besser war sie einzig vor gut zwei Jahren mit Rang 7 in Lienz in Osttirol.
Mélanie Meillard schaffte mit Platz 13 ihre beste Klassierung in dieser Disziplin seit sechs Jahren. Damals hatte sie in Kronplatz im Südtirol Rang 9 erreicht. Vier Ränge hinter Meillard reihte sich Simone Wild ein. Die Zürcherin, die nach einer sechswöchigen Verletzungspause auf die Rennpiste zurückkehrte, realisierte damit einen Saisonbestwert. Jasmina Suter egalisierte mit Rang 20 ihre beste Weltcup-Klassierung in dieser Sparte.
Für die einheimischen Zuschauer rückte die deutliche Zäsur in der Rangliste nach dem ersten Durchgang in den Hintergrund, für die Slowakinnen und Slowaken, für die das erste alpine Weltcup-Rennen in ihrem Land seit knapp drei Jahren zu einem Volksfest hätte werden sollen. Zu Tausenden waren sie an die Strecke gepilgert, um Petra Vlhova zu sehen, ihr Idol siegen zu sehen. Doch es kam alles ganz anders. Die Hochstimmung schlug im Bruchteil einer Sekunde in Totenstille um.
Vlhova rutschte schon nach wenigen Toren auf dem Innenski weg, schlitterte ins Sicherheitsnetz - und zog sich eine Verletzung noch unbestimmten Ausmasses zu tun. Betroffen scheint das linke Knie zu sein. Vlhova wurde nach der Erstversorgung auf der Piste mit dem Rettungsschlitten abtransportiert und danach ins nächstgelegene Spital zu genaueren Untersuchungen überführt.