Ein Gesetz lässt Prostituierte nach Freiburg abwandern
Seit August ist die Prostitution in Hotels im Kanton Waadt verboten. Die Folgen sind in der Region spürbar.

Seit einem Jahr gibt es in Freiburg die Hotelprostitution. Sexarbeiterinnen arbeiten vermehrt in Freiburger Hotels, da sie dies im Kanton Waadt aufgrund eines neuen Gesetzes nicht mehr tun dürfen.
In Freiburg ist diese Praxis zwar nicht verboten, aber bewilligungspflichtig. Die Sicherheits- und Justizdirektion wurde auf das Phänomen aufmerksam und schickte den Freiburger Hoteliers ein Schreiben, in dem sie an den gesetzlichen Rahmen erinnert wurden.
Laut Wachtmeister Bertrand Ruffieux von der Kantonspolizei finden auch punktuelle Kontrollen statt, um festzustellen, ob die in der Prostitution tätigen Personen legal sind, und um sich zu vergewissern, dass sie nicht Opfer von Menschenhandel sind.
Gefährdete Arbeitnehmerinnen
Denn diese meist ausländischen Arbeiterinnen sind besonders schutzbedürftig. Dies gilt umso mehr im Hotelgewerbe, wo es schwierig ist, Kontrollen durchzuführen.
Loïc Duc ist Geschäftsführer des Club Relax, einer Einrichtung, die Zimmer für Sexarbeiterinnen in Bulle zur Verfügung stellt. Er schlägt Alarm und ist der Meinung, dass eine klarere Trennung zwischen Prostitutionsstätten und Hotelbetrieben vorgenommen werden muss. In seinem Etablissement ist jede Zimmervermietung mit einer Identitätskontrolle sowie einer Meldung an die Sittenpolizei verbunden.
Die Freiburger Hotels haben bis zum 30. April Zeit, der Gewerbepolizei zu melden, ob in ihren Räumlichkeiten Prostitution stattfindet.