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Eine grosse Karriere geht im Hallenstadion zu Ende

Philippe Furrer war in Zürich das letzte Mal als Eishockey-Profi auf dem Eis. Eine Hommage an einen Leader, der Gottéron bereichert hat.

Das Ende der Karriere: Philippe Furrer schreitet im Hallenstadion ein letztes Mal vom Eis in Richtung Garderobe. © Keystone

Eine 2:6-Klatsche im Hallenstadion besiegelt das Saisonende für Freiburg-Gottéron, die 0:4 Niederlage in der Playoff-Halbfinal-Serie gegen die ZSC Lions und auch das Karriereende von Philippe Furrer. 21 Jahre spielte er in der höchsten Spielklasse des Schweizer Eishockeys, prägte die Liga mit drei Meistertiteln mit dem SC Bern und war ein wichtiger Bestandteil der Schweizer Nationalmannschaft.

Nach 14 Jahren in der Liga A bei seinem Stammklub Bern wechselte Furrer ins Tessin, spielte von 2015 bis 2018 für drei Saisons für den HC Lugano. Danach heuerte der heute 36-jährige Verteidiger bei Freiburg-Gottéron an. Vier Jahre spielte er mit dem Drachen auf der Brust, verteidigte immer mit vollem Einsatz und Leidenschaft, war auf und neben dem Eis ein Vorbild für Junge und ging stets als Leader voran.

Viele Verletzungen, ein Eigentor und drei Schirmständer

Ob nach einer bitteren Niederlage - wie heute in Zürich - oder nach einem umjubelten Sieg: Philippe sprach immer ausführlich zu den Medien, nahm sich Zeit für Fotos mit den Fans oder stand vor die Mannschaft, um einige Wort zu sagen. Ein Leader durch und durch. Nicht immer war er hingegen auf dem Eis anzutreffen. Einige Spiele sah er von der Tribüne aus, weil er Verletzungen auskurieren musste. In keiner der 21 Saisons in der National League stand er alle Spiele auf dem Eis.

Trotzdem konnte der Berner dreimal den Pokal (oder eben den Schirmständer) des Schweizer Meisters mit dem SCB in die Luft stemmen. 2004 spielte er kein einziges Spiel. Doch 2010 und 2013 war er vor allem in den Playoffs immer anwesend, trug seinen Teil zu den Titeln bei, als Leader in der Defensive. Dort war er zu Hause, hinten, vor dem eigenen Tor. Tore verteidigen konnte er besser, als sie zu schiessen. Ein Tor jedoch - von nur 61 Toren auf Profi-Niveau - wird nie vergessen gehen: das sensationelle Eigentor an der Weltmeisterschaft 2008 gegen Russland.

Nun aber ist fertig mit dem Profi-Eishockey für den Berner - nach 21 grossen Jahren auf dem Eis. Vier Jahre davon bei Freiburg-Gottéron, in welchen er als Leader Stabilität, Sicherheit und Ruhe in die Verteidigung von Gottéron gebracht hat. Und sich mit dem Klub identifiziert hat, für den Drachen auf der Brust alles gegeben hat. Danke, Philippe!

RadioFr. - Fabian Waeber
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