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Einblick in eine künstlerische Forschungsresidenz

Maria Eugenia Poblete Beas und Remy Ugarte Vallejos zeigen diesen Samstag im Friart die Früchte ihrer Forschungsresidenz.

Das Amt für Kultur schreibt jährlich Stipendien für künstlerische Forschungsaufenthalte in allen Kunstsparten aus. © Til Bürgy

Das Amt für Kultur der Stadt Freiburg schreibt seit 2023 ein oder mehrere Stipendien für künstlerische Forschungsaufenthalte in allen Kunstsparten aus. Ziel ist die künstlerische Forschung und Entwicklung zu fördern, wobei die Bewerbungsdossiers von professionellen Kunstschaffenden und einer lokalen Partnerinstitution eingereicht werden. Als eine dieser Partnerinstitutionen hat die Freiburger Kunsthalle Friart in den letzten Wochen ihre Räumlichkeiten einer Künstlerin und einem Künstler zur Verfügung gestellt.

Der Freiburger Künstler Remy Ugarte Vallejos. Bild: Til Bürgy

Hinterfragungen

Einer der beiden Kunstschaffenden ist Remy Ugarte Vallejos. Er ist in Düdingen aufgewachsen, hat lange Zeit in Freiburg gelebt und ist heute in Genf zu Hause. Sein Projekt "To make an entrance is to runway" ist in Zusammenarbeit mit Antoine Weil und Sven Gex entstanden und ist ein Mix aus Installation, Performance und Styling. Für sein Forschungsprojekt lässt Remy Ugarte Vallejos Jugenderinnerungen aufleben und beschäftigt sich intensiv mit zeitgenössischen Fragestellungen über Körperbewusstsein, Mode, Stil und Kommerz. Remy Ugarte Vallejos meint dazu: 

Das war der perfekte Kontext, weil ich hier ohne Zeitdruck experimentieren konnte.

Eine Forschungsresidenz bedeutet auch Zeit für intensive Recherche. Bild: Til Bürgy

Die Nationalblume auf dem „Dzaquillon“

Die zweite Künstlerin, die in den vergangenen vier Wochen in der Forschungsresidenz des Friart arbeiten konnte, ist Maria Eugenia Poblete Beas. Die gebürtige Chilenin lebt seit 13 Jahren in Freiburg. Ihre Arbeit ist stark vom Thema Migration geprägt. Ihr Projekt "Je ne suis pas d'ici, je ne suis pas d'ailleurs" hinterfragt sie Integration und Territorium, anhand der traditionellen Greyerzer Frauentracht, dem sogenannten „Dzaquillon“.

Fotografien von Frauen in der traditionellen Greyerzer Frauentracht „Dzaquillon“. Bild: Til Bürgy

Maria Eugenia Poblete Beas hat sowohl Migrantinnen als auch Schweizerinnen eingeladen, die Nationalblumen ihres Landes auf die weisse Greyerzer Tracht zu sticken. Gleichzeitig hat sie die Teilnehmerinnen gebeten, das „Dzaquillon“ anzuziehen und vor der Kamera zu posieren. Daraus entstand eine ganze Serie von Fotoporträts:

Eine Mitwirkende hat geweint, als sie die Tracht anzog, weil sie sich das erste Mal als Schweizerin fühlte.

Die Künstlerin Maria Eugenia Poblete Beas Bild: Til Bürgy

Sinn und Zweck

Zusammenarbeit mit kulturellen Partnerinstitutionen will das Kulturamt Forschungsresidenzen anbieten, die einerseits den Bedürfnissen von Kunstschaffenden gerecht werden und ihnen andererseits die Möglichkeit gewähren, mit Prozessen und Methoden zu experimentieren.

Dieses Jahr stellen dafür die Stiftung Equilibre et Nuithonie, die Kunsthalle Friart, La Spirale, La Tour Vagabonde sowie L’Atelier ihre Räumlichkeiten zur Verfügung. Insgesamt haben 43 Kunstschaffende dieses Jahr eine künstlerische Forschungsresidenz in der Stadt Freiburg bezogen und realisieren dabei 20 Projekte.

Die ausgewählten Projekte können zwischen zehn und dreissig Tagen in einer Forschungsresidenz realisiert werden. Die Künstlerinnen und Künstler haben auch die Möglichkeit, eine öffentliche Veranstaltung zu organisieren, um ihr Schaffen zu zeigen. Die künstlerische Forschungsresidenz in der Kunsthalle Friart öffnet in diesem Sinn am Samstag ihre Türen.

Programm:

15:00 Uhr: Start
16:00 Uhr: Vorstellung der Residenzen durch Juan Diaz, Leiter des Kulturamts der Stadt Freiburg, und Präsentation der Projekte durch die Künstler*innen

Weitere Informationen dazu gibt es hier.

RadioFr. - Martin Zbinden / Valentin Brügger
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