Eine Reise durch die Zeit und ihre verborgenen Gräber
Eine Entdeckungsreise durch das Freiburger Franziskanerkloster, die versteckte Gräber und Erzählungen von Pater Hans und Lukas Camenzind näher bringt.
Die Entdeckungsreise beginnt mit Pater Hans und Lukas Camenzind, dem Archivar und Bibliothekar vom Franziskanerkloster in Freiburg. Im Kreuzgang der Kirche befinden sich die Gräber der Mitbrüder von Pater Hans, die zwischen den Särgen und unter dem Kirchenboden liegen.
Das vergessene Ossarium des Franziskanerklosters
Während der Renovierung des Franziskanerklosters stiessen die Mönche auf Knochen, die schliesslich in einem sogenannten "Ossarium" (auch Beinhaus genannt) beigesetzt wurden. Pater Hans erläutert: "Die gefundenen Knochen konnten hier in das Ossarium gebracht und in einer Ecke bestattet werden."
Das Franziskanerkloster verfügt über ein Beinhaus. Ausserdem dienten viele Räume des Klosters als Bestattungsorte. "In der gesamten Kirche hatten wir Gräber", erklärt Pater Hans. Mit einem "Kreuz" am Boden, wurden die Gräber gekennzeichnet.
Katakomben des Klosters: Das ewige Zuhause der Mitbrüder
Abseits des Kirchenchors führt eine unscheinbare Türe hinunter zu den Särgen, die hinter einer Betonmauer ruhen. Eine Stille, die nur von den Geschichten Pater Hans über seine verstorbenen Mitbrüder unterbrochen wird. Besonders Pater Pius bleibt in seiner Erinnerung lebendig: "Der Pater Pius war drei Jahre älter als ich. Er war ein äusserst fleissiger Mitbruder. Er stürzte die Treppe hinunter, schlug mit dem Hinterkopf auf und verstarb schliesslich um Mitternacht." Pater Hans sagte, er werde sich sein Leben lang an Pater Pius erinnern.
Hüter des historischen Erbes: Die spannende Welt des Klosterarchivs
Das Franziskanerkloster repräsentiert nicht nur eine Religionsgemeinschaft, sondern auch ein beeindruckendes Kulturgut. Als Hüter dieses Kulturguts betreut Archivar und Bibliothekar Lukas Camenzind eine Vielfalt von kulturellen Schätzen, darunter Dokumente, Bücher, Archivalien, liturgische Objekte, Statuen, Gemälde und sogar die Einrichtung der Kirche und die Klostergebäude selbst.
Eine Bibliothek im Dienste des Klosters
Die Bibliothek des Franziskanerklosters bietet eine breite Palette von Büchern aus verschiedenen Disziplinen, darunter Theologie, Kirchengeschichte, allgemeine Geschichte und Recht. Diese Sammlung spiegelt die vielfältigen Interessen der Gemeinschaft wider. Sie umfasst sowohl Bücher, die das Kloster im Laufe seiner langen Geschichte erworben oder geschenkt bekommen hat, als auch neuere Werke.
Das Archiv des Franziskanerklosters
Das Archiv des Franziskanerklosters agiert als das "Gedächtnis" dieses historischen Ortes. Mit Artefakten, die weit in die Vergangenheit zurückgehen, bietet es eine unglaubliche Leistung. "Da gibt es Bücher, die wie eine Zeitreise in die Vergangenheit wirken", erklärt Camenzind.
Der Kulturgüterschutzraum beherbergt die "alte Bibliothek" des Klosters mit Büchern, die unter kantonalem Schutz stehen. Dieser beeindruckende Sammlungsraum beherbergt 82 mittelalterliche Handschriften, rund 150 Inkunabeln aus der Zeit um 1500 und etwa 35'000 weitere Bücher aus dem 16. bis ins 20. Jahrhundert.
Das Archiv verwahrt neben Büchern auch Urkunden, wichtige Rechtstitel und Rechtsdokumente aus der Zeit von 1300 bis ins 19. Jahrhundert. Diese haben historische Rechtsgeschäfte wie Schenkungen oder Verkäufe von Gütern dokumentiert. Es dokumentiert auch Erbgute und Bestattungen in der Klosterkirche.
Die Unvergänglichkeit im bombensicheren Raum
Um Kunstwerke und andere wertvolle Gegenstände zu schützen, verwahrt das Franziskanerkloster diese in einem bombensicheren Raum. Es sind nicht nur Dokumente, sondern auch Statuen und andere Besitztümer des Klosters, die dort sicher aufbewahrt werden - in der Hoffnung, dass sie eines Tages wieder in der Kirche gezeigt werden können.