Neues Psychiatrie-Zentrum für Freiburg
Am Samstag wird das neue Zentrum für integrierte psychiatrische Versorgung in Villars-sur-Glâne eingeweiht.

Deutschsprachige Freiburgerinnen und Freiburger mit psychischen Problemen mussten früher nach Bern oder Marsens reisen, um Hilfe zu erhalten. Das hat sich ab 2017 geändert. Nach und nach entstanden in Villars-sur-Glâne verschiedene Angebote für sie. Seit einem Jahr sind in der Gemeindestationäre und ambulante Angebote auf Deutsch und Französisch unter demselben Dach vereint. Am Samstag wird das Zentrum für integrierte psychiatrische Versorgung offiziell eingeweiht. Rund jede fünfte Person, die in Villars-sur-Glâne betreut wird, ist deutschsprachig. Dieser Anteil soll weiter steigen, sagt der Leiter der deutschsprachigen Behandlungskette, Luca Rampa. "Wenn man die Zahlen des Kantons anschaut, ist ein Drittel deutschsprachig."
Zu wenig Personal
Eine grosse Schwierigkeit besteht darin, genügend Personal zu finden. "Wir stehen in Konkurrenz zu anderen Spitälern, in Bern rekrutieren beispielsweise viele psychiatrische Kliniken Personal", sagt Generaldirektor Serge Renevey. Obwohl die Löhne und Arbeitsbedingungen in Villars-sur-Glâne attraktiv seien, mangle es an Fachkräften. "Wir haben schon viele deutschsprachige Mitarbeiter, aber in Zukunft braucht es noch mehr", so Renevey.
Luca Rampa betont, dass man den Berner Kliniken nicht das Personal streitig machen wolle. "Es ist ein politisches Ziel, für die deutschsprachige Bevölkerung ein Angebot in der Nähe ihres Wohnortes zu haben."
Ein wichtiges Angebot
Die psychiatrischen Zentren in Villars-sur-Glâne und Marsens sind sehr gut ausgelastet. In den letzten sechs Monaten ist die Zahl der Patientinnen und Patienten laut Serge Renevey regelrecht explodiert. "2021 sind unsere beiden Spitäler zu 90 Prozent belegt gewesen, dieses Jahr sind es sogar 101 Prozent", sagt Renevey. Jeden Tag werden 20 Patientinnen und Patienten in den Zentren der FNPG hospitalisiert. Auch in den umliegenden Kantonen sehe die Situation ähnlich aus.
Gleichzeitig versichert Renevey, dass es Platz für alle Personen hat, die auf eine stationäre Behandlung angewiesen sind. Bei den ambulanten Behandlungen hingegen liessen sich Wartezeiten nicht vermeiden.