Unterstützung für Eishockey WM - trotz offener Fragen

Im Mai 2026 findet die Eishockey WM in Freiburg statt. Wieviel der Grosse Rat sich das kosten lässt und welche offenen Fragen noch im Raum stehen.

Die BCF-Arena wird 2026 Austragungsort der Eishockey-WM sein. Dazu wird ihre Kapazität auf 7000 Plätze verkleinert. © KEYSTONE

Die Fragen, die der Grossrat äusserte, sind berechtigt. Denn in Sachen Nachhaltigkeit und vor allem bei den Ticket-Preisen hat die Eishockey-Weltmeisterschaft in vergangenen Jahren nicht immer geglänzt. Horrende Preise bei sportlich unbedeutenden Spielen resultierten darin, dass Matches vor weniger als 4000 Zuschauenden stattfanden, obwohl in der Arena mehr als doppelt so viele Leute Platz gefunden hätten. Deshalb musste sich der Staatsrat und Sportdirektor Romain Collaud die Frage, was er denn gegen hohe Eintrittspreise tun könne, vom Grossen Rat mehr als einmal anhören.

Unterstützung des Parlaments unbestritten

Trotz der offenen Fragen, der Grosse Rat bekannte sich in seiner Sitzung klar zur Eishockey WM 2026 in Freiburg. Auf dem Abstimmungstraktandum stand ein Kredit von etwas mehr als 2 Millionen Franken. Weitere 1.7 Millionen Franken sichert der Grossrat in Form von Sachleistungen zu. François Ingold brachte einen Änderungsantrag ein, nach dem nicht mehr als die Hälfte der 2 Millionen, dem kantonalen Sportfonds entnommen werden dürfen. Der Grossrat folgte dem Änderungsantrag Ingold. 

Die Schlussabstimmung war dann mit 72 Ja zu 10 Nein-Stimmen bei drei Enthaltungen eine klare Sache. Nur einige SP und vereinzelte Grüne Parlamentarienrinnen und Parlamentarier unterstützten den Kredit nicht. Es sei nicht angebracht, öffentliche Gelder aufzuwenden, obwohl der Gewinn solcher Grossanlässe hauptsächlich in die Taschen der privaten Veranstalter und deren Vermarktungs- und Rechtefirmen wandern würden.

Staatsrat bemüht - offene Fragen aber bleiben

Staatsrat Romain Collaud gab sich dann auch bemüht, die an ihn gerichteten Appelle ernst zu nehmen. Nebst den hohen Preisen ergaben sich in der Diskussion Fragen bezüglich der Nachhaltigkeit. Collaud betonte, man würde in der heutigen Zeit die Nachhaltigkeit immer ernst nehmen. Es gäbe etwa Überlegungen bei der Mobilität oder einem Kunsteisfeld zu Vermarktungszwecken, das ganz ohne Strom laufen würde. Konkretere Projekte konnte Collaud aber noch nicht nennen, wohl auch, weil mit rund zweieinhalb Jahren noch ordentlich Zeit bis zur WM bleibt.

Noch klarer hörten sich die Voten zu den eingangs erwähnten Ticketpreisen an. Die WM in Freiburg solle ein Eishockeyfest für alle sein, so das Credo der Grossrätinnen und Grossräte. Deshalb seien erschwingliche Ticketpreise unabdinglich. Denn schliesslich werde die Schweizer Nati ja nicht in Freiburg spielen (die Schweiz spielt in der Stadt von Co-Gastgeber Zürich). Dies sei schon eine leise Enttäuschung. Romain Collaud machte klar, dass sich der Staatsrat um moderate Ticketpreise bemühe. Auch den Vorschlag, Schülerinnen und Schüler einzuladen bezeichnete der Sportdirektor als „Superidee“. „Wir wollen das Stadion möglichst voll haben, bei möglichst vielen Spielen“, so Collaud. Er erklärte aber auch: „Eine Handhabe gegen die Entscheidungen der Eishockeyverbände haben wir nicht. Wir können zwar Druck machen, beraten und die Tickets etwas subventionieren, aber die Preissetzung liegt bei ihnen. 

Die Euphorie für die Eishockey WM war im Grossen Rat trotz der nach wie vor offenen Fragen da. Ob die WM wirklich ein Fest für die gesamte Bevölkerung wird, zeigt die Zukunft.

RadioFr. - Ivan Zgraggen
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