Erinnerungen an die EXPO.02 kehren zurück
Karin Leu aus Murten lässt die letzte Landesausstellung wieder aufleben.
2002 war ein besonderes Jahr für das Drei-Seen-Land: In Yverdon, Neuenburg, Biel und auch in Murten fand die Landesausstellung EXPO.02 statt. Bis heute sind Spuren der Kunstinstallationen übrig geblieben - in der Umgebung des Stedtli, aber auch in den Köpfen derer, die damals Besucher oder Teilnehmerinnen waren. Zu letzteren gehört Karin Leu. Mit ihrem Förderverein LACabane möchte sie die Erinnerungen an die Arteplage Murten wieder aufleben lassen.
"Wir haben uns Anfang letzten Jahres entschieden, dass wir einen kleinen Ausschnitt der Expo zeigen wollen. Nämlich den Monolithen und die sieben Cabanes, welche damals die Ausstellung beherbergt haben." Beim "Monolithen" handelte es sich um einen riesigen rostroten Kubus, der auf dem Murtensee aufgebaut war. Von den "Cabanes", kleinen Metallhütten am Ufer, ist heute nur noch eine einzige übrig.
Darin sind Memorabilien der EXPO.02 ausgestellt: Bleche des Monolithen etwa, oder ein Teil der Kette, die zwischen Bahnhof und Stedtli lag, um die Leute zum Ausstellungsgelände zu leiten. Zudem sind Fotos der Cabanes an ihren ehemaligen Standorten aufgestellt - per QR-Code können Interessierte nachschauen, was vor zwanzig Jahren in den Metallhütten ausgestellt war.
Ein bisschen Nostalgie
"Wir wollen, dass die Leute kommen und in Erinnerungen schwelgen können. Und dass junge Leute sagen 'aha, damals hatten sie hier etwas Tolles!'", so Leu. Sie selbst half damals bei der fünfmonatigen Ausstellung mit. Beim Planen der Retrospektive kamen viele Gegenstände und Erinnerungen wieder zum Vorschein.
In einem Koffer stiess Karin Leu auf zwei Uniformen, die sie damals trug: "Sie sind aus glänzendem, synthetischem Material, in dem man geschwitzt hat. Alles in dunkelgrün, Kleider, Blusen, Hosen, Mäntel - ich konnte dunkelgrün nicht mehr sehen nach diesen fünf Monaten", sagt Leu und lacht. Die Uniformen sind seit August im Museum Murten ausgestellt, zusammen mit anderen Erinnerungsstücken.
"Das damalige Thema 'Augenblick und Ewigkeit' ist wieder voll präsent", sagt Karin Leu. "Die 'Ewigkeit' mit dem Stedtli, das in die Arteplage integriert war, und der 'Augenblick' mit den temporären architektonischen Bauten von Jean Nouvel."
Die Ausstellung R‑EXPO.22 - «Un ange passe et vive le monolithe!» findet noch bis am 10. September statt, in der letzten noch stehenden Cabane und an den Standorten der bereits verschwundenen Kunstwerke. Der Eintritt ist gratis.