"Sport und Ausbildung sind in Bern besser als in Freiburg"

Louna Maiga aus Murten hat als junge ambitionierte Sportlerin nicht Freiburg, sondern Bern als Ausbildungsstandort gewählt.

Die 17-jährige Louna Maiga aus Murten steht vor einer grossen Karriere. © Augusto Bizzi

Die 17-jährige Louna Maiga aus Murten hat sich bereits als eine der besten Degenfechterinnen der Schweiz ausgezeichnet. Im Mai 2021 krönte sie sich zur U17-Schweizermeisterin im Einzel- und im Teamwettkampf und setzte ein Jahr später noch einen drauf. Sie verteidigte nicht nur ihren Titel als U17-Schweizermeisterin, sondern holte auch in der Alterskategorie "U20 Einzel" die Bronzemedaille.

Internationale Anerkennung

Louna Maiga ist nicht nur in der Schweiz eine erfolgreiche Sportlerin. Auch auf der internationalen Bühne macht die Murtner auf sich aufmerksam. So belegte sie letztes Jahr in der Kategorie "U17 Europa" den 3. Platz. Im Oktober 2022 erreichte sie beim Europacup in Ungarn den zweiten Platz und gewann anschliessend die Silbermedaille in Klagenfurt, zum zweiten Mal in Folge.

Training und Engagement

Diese Erfolge kommen nicht von ungefähr. Louna Maiga, die für den Fechtklub Genf im Einsatz ist, investiert sehr viel Zeit und Engagement in ihr Training. Sie besucht das Sportgymnasium in Bern, wo sie halbtags zur Schule geht und halbtags trainiert. Das Gymnasium Neufeld fördert junge Leistungssportlerinnen und Leistungssportler, wobei eine Ausbildung ermöglicht wird, welche auf die individuelle Belastung durch Trainings und Wettkämpfe Rücksicht nimmt. Das Gymnasium Neufeld hat das Label "Swiss Olympic Partner School".

Die Schule hat für mich denselben Stellenwert wie das Fechten.

Louna Maiga

Louna Maiga besitzt die Swiss Olympic Talent Card. Sie weist Athletinnen von besonderer Förderungswürdigkeit als lokales, regionales oder nationales Talent aus. Die Talent Card wird auf Empfehlung des nationalen Verbandes durch Swiss Olympic ausgestellt. "Ich erfülle die Kriterien durch meinen Trainingsaufwand und mit meinen Erfolgen", sagt das junge Fechttalent. 

Die Tagesstruktur mit Schule und Sport ist in Bern viel besser als in Freiburg.

Louna Maiga

Die schulische Anpassung richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen der Sportlerinnen und Sportler, die sich aus dem Zusammenspiel von Schule, Training, Wettkampf und Regeneration ergeben. In einer Woche absolviert sie bis zu 14 Trainingseinheiten, um ihren Sport weiter zu perfektionieren. "In Freiburg hätte ich trotz meines SAF-Status nicht diese Umgebung, die ich in Bern habe. Ich kann die Matura in fünf Jahren machen und mich gleichzeitig bis zu 50 Prozent aufs Fechten konzentrieren. Halb Schule und halb Sport ist für mich ideal", erklärt Louna Maiga.

In Freiburg gibt es die Sport-Kunst-Ausbildung. An jeder und Mittelschule gibt es einen SKA-Koordinator bzw. eine Koordinatorin mit der Aufgabe, die Betreuung, Begleitung und die individuelle Unterstützung der Sporttreibenden zu garantieren. Trotzdem, 2027 will sie die Mittelschule in Bern abschliessen und nicht in Freiburg. Sie bedauert, dass es in Freiburg ein vergleichbares Angebot nicht gibt. Sie sei bestimmt nicht die einzige Sportlerin aus Freiburg, die sich für das bernische Ausbildungsmodell entschieden hat. 

Talent und Leidenschaft 

Das Fechten ist nicht nur Sport, sondern auch Leidenschaft für Louna Maiga. Im Fechten fand sie eine Plattform, auf der sie ihre Fähigkeiten, ihre Entschlossenheit und ihren Ehrgeiz unter Beweis stellen kann. Das Fechten fördert nicht nur ihre körperliche Fitness, sondern auch ihre mentale Stärke und Disziplin, meint die 17-jährige aus Murten. Ihr unermüdlicher Einsatz und ihr Talent sind die Schlüssel zu den jüngsten Erfolgen - weitere werden folgen.

RadioFr. - Martin Zbinden
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