"Finanziell haben wir noch Luft nach oben"
Das Freiburger Spital HFR hat auf den vergangenen Vierjahresplan zurückgeschaut und die Visionen und Ziele für die Zukunft bekannt gegeben.
"Wir sind eigentlich sehr zufrieden mit der Bilanz des vergangenen Vierjahresplans. Wir konnten etwa 80 Prozent von dem umsetzen, was wir uns vorgenommen haben", sagt Annamaria Müller, die Verwaltungsratspräsidentin des Freiburger Spitals HFR. Vor allem bei den Schwerpunkten war das Spital erfolgreich - namentlich das Leistungsangebot der einzelnen Standorte klarer regeln und besser aufeinander abstimmen. Man habe bereits ein Gesundheitszentrum eröffnen können und sei dran, dieses auch schon wieder zu optimieren. Im Rückblick sagt Annamaria Müller, dass die Neuorganisation an den Standorten Meyriez-Murten und Riaz, sowie die Zentralisierung der Akutmedizin auf den Standort Freiburg erfolgreich verlaufen sei, obwohl dies am Anfang für Unmut gesorgt hatte.
Weniger erfolgreich gestaltete sich hingegen die Digitalisierung und auch die Planung des neuen Kantonsspitals schritt nicht in der gleichen Geschwindigkeit vorwärts wie geplant.
Neues Spital im Fokus
Laut dem HFR setzt der neue Vierjahresplan 2024-27 auf Kontinuität und will entsprechend die angefangenen Veränderungen weiterführen bzw. abschliessen. Im Mittelpunkt des Plans steht dabei die Erstellung eines neuen Spitals in Freiburg. "Momentan befindet man sich in einem Projektwettbewerb. In diesem soll geklärt werden, wo man das neue Spital am bestehenden Standort am besten bauen kann", sagt Jean-Francois Steiert, Staatsrat des Kantons Freiburg und Verwaltungsmitglied des HFR. Im Wettbewerb ist es zudem wichtig herauszufinden, wie man die Zusammenarbeit zwischen der Ausbildungsstätte für Humanmedizin der Universität Freiburg fördern kann. Denn diese soll zusammen mit der Fachhochschule für Gesundheit, ebenfalls am Standort des HFR ein Gebäude erhalten. Zudem sei es wichtig ein Spital zu entwerfen, dass mit der Zeit geht und sich auch in Zukunft verändern lässt. "Ein bisschen Platz braucht es ausserdem für die Schaffung von Wohnraum für die Angestellten des HFR. Denn so kann man als Arbeitgeber attraktiver sein als Konkurrenzspitäler", so Steiert.
In einem ersten Schritt müsse nun das Freiburger Stimmvolk an der Urne zuerst Ja sagen zur Finanzspritze des Kantons Freiburg.
Finanzielle Lage: Ein weiteres Ziel
Annamaria Müller betont, dass das HFR in den vergangenen Jahren immer den Ereignissen hinterher geeilt sei - zuerst Covid, dann der Inflation. Dadurch gerieten die Finanzen des HFR zum Ende des Geschäftsjahres in eine prekäre Lage.
Mit über 35 Millionen Franken Defizit hat das Freiburger Spital schlechter performt als andere vergleichbare Spitäler. "Die Idee ist, dass wir unsere Hausaufgaben machen und nicht schlechter sind als andere Spitäler mit dem gleichen Spektrum und der gleichen Struktur. Im Moment haben alle Spitäler in der Schweiz Mühe. Wir müssten mindestens in der gleichen Liga mitspielen, wie andere vergleichbare Spitäler. Da haben wir sicher noch Luft nach oben."