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Fotos für mehr Menschlichkeit

Die Stiftung Le Tremplin hilft Suchtkranken. Seit Donnerstag ist ihnen eine Fotoausstellung gewidmet.

Eindrückliche Porträts voller Menschlichkeit © Muriel Rieben

Als Benhur Spaetig für sein Studium eine Unterrichtsstunde besuchte, sprach sein Professor davon, wie wichtig Kunst für die soziale Arbeit ist. Während seines Praktikums im Le Tremplin sah Benhur Spaetig die Möglichkeit, von der Theorie in die Praxis überzugehen. Inspiriert von der Arbeit von "JR et Marco" in Palästina, kontaktierte er die Fotografin Muriel Rieben. Das Ziel war klar: Zeigen, dass suchtkranke Menschen mehr sind als ihr Leiden. Sie sind Menschen. In manchen Fotos posieren sie mit dem Personal von Le Tremplin und es ist sehr schwierig, herauszufinden, wer wer ist.

Das Ergebnis kann nun in einer Fotoausstellung gesehen werden. Die Porträtierten freuen sich über die schwarzweissen Fotos. So etwa Nicolas, der mit seinem Lieblingshut auf einem Fahrrad posiert. Er sei sofort begeistert gewesen von dem Projekt. Besonders Benhur Spaetigs Leidenschaft hätte ihn überzeugt. Die Fotos gefallen ihm und geben ihm mehr Selbstvertrauen, sagt er. Auch Roger, der auf seinem Foto mit konzentriertem Gesicht arbeitet, ist begeistert.

Mehr Selbstvertrauen und Selbstwert geben sei wichtig, findet Cédric Fazan, Direktor der Stiftung. Die Sozialhilfe gebe den Betroffenen materielle Werte, aber das Menschliche käme oft zu kurz. Damit sehen die Betroffenen, dass sie mehr sind als suchtkrank oder obdachlos. Dank dieser Fotos sehen sie auch ihre schönen Seiten. Das Suchtproblem soll nicht heruntergespielt werden, aber während einer Momentaufnahme trete dieses in den Hintergrund.

Die Ausstellung mit dem Titel "Rendre à l'humain sa place de citoyen-ne" hatte am Donnerstag, dem 21. Juli, um 17:00 Uhr mit einer Vernissage begonnen. Die Ausstellung ist im Gebäude der Stiftung Le Tremplin.  

La Télé - Mathilde Morel / sd
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