Geisterspiele in der Freiburger 5. Liga
Eine Massenschlägerei nach dem Schlusspfiff, eine Woche später gar ein Spielabbruch. Die 5. Liga steht im Fokus der Disziplinarkommission.
Normalerweise herrscht zwischen Broc II und Bulle II ein gutes Verhältnis. Die Stimmung kippte am Sonntag vor einer Woche nach dem 3:1-Heimsieg von Broc aber schlagartig. Ein Video, das unserer Redaktion zugesendet wurde, zeigt eine Auseinandersetzung zwischen den Spielern und Zuschauern, die eine Schlägerei anzettelten.
Der Grund war ein privater Streit zwischen zwei Kontrahenten, schreibt "20 Minuten". Die Rudelbildung löste sich anschliessend schnell auf, als die Verantwortlichen des Vereins eingegriffen haben. Es gab keine Verletzten. Der Schiedsrichter verteilte während der Partie insgesamt drei Rote Karten - alle an Bulle.
Sanktionen wurden verhängt
Guillaume Berset, Präsident der Disziplinarkommission des Freiburger Fussballverbandes FFV, hat auf Anfrage von RadioFr. bestätigt, dass die beiden Vereine kontaktiert wurden. Die Sanktionen wurden ausgesprochen: Beiden Teams hat der FFV drei Punkte abgezogen. Zudem hat der FC Bulle angekündigt, dass die fehlbaren Spieler auch intern sanktioniert werden.
Auch der FFV hat die fehlbaren Spieler gesperrt. Bei Bulle wurden die drei Spieler, welche während dem Spiel die Rote Karte gesehen hatten, mit zwei, drei und vier Spielsperren belegt. Die beiden Hauptakteure bei der Massenschlägerei wurden vom Freiburger Fussballverband je für fünf Spiele gesperrt.
Zudem wurden die beiden Vereine, Bulle und Broc, mit einer Busse belegt. Und die beiden Team, also je die 2. Mannschaft der Vereine, wurden mit einem Geisterspiel bestraft. Keine Fans also bei den nächsten Heimspielen von Bulle II und Broc II.
Spielabbruch eine Woche später
Eine Woche nach der Massenschlägerei zwischen Broc II und Bulle II wurde eine weitere Partie in der Freiburger 5. Liga zum Thema. Das Meisterschaftsspiel zwischen Villeneuve FR und dem FC Fétigny/Ménières II wurde am vergangenen Samstag in der 56. Minute nach einer Roten Karte gegen ein Fétigny-Spieler abgebrochen.
Guillaume Berset hat bestätigt, dass es sich bei diesem Spielabbruch um eine Aktion gehandelt hat, in welcher der Schiedsrichter involviert war. Der Rapport sei bei der Disziplinarkommission des Freiburger Fussballverbandes eingegangen, eine Untersuchung des Falls ist eröffnet. Der fehlbare Spieler wurde heute vom FFV provisorisch bis zum 7. Dezember gesperrt.

Hat der Freiburger Fussball Probleme mit dem Fairplay?
Beide Ereignisse - die Massenschlägerei in Broc und der Spielabbruch in Villeneuve FR - geschahen beide kurz nach der Fairplay-Woche des Freiburger Fussballverbandes. Gemäss Guillaume Berset sieht der Verband aber keine grossen Probleme, welche es zu bewältigen gebe.
"Natürlich handelt es sich dabei um sehr bedauernswerte Aktionen. Trotzdem, es sind zwei einzelne Aktionen, welche nur zwei, drei Spieler betreffen. Man kann dies nicht verallgemeinern."