Freiburger Kantonspolizei digitalisiert sich

Mit einer neuen digitalen Plattform können Beweismittel elektronisch abgespeichert und sicher übermittelt werden.

Die Kantonspolizei präsentiert die neue Plattform ProofBox an einer Pressekonferenz. © RadioFr.

Die Freiburger Kantonspolizei hat einen weiteren Schritt in Richtung Digitalisierung gemacht. Sie hat eine neue Plattform entwickelt, auf der digitale Beweismittel sicher abgespeichert und an die zuständigen Freiburger Gerichte und Staatsanwaltschaften übermittelt werden können. Dies ist ein Novum in der Schweiz. Die neue Plattform heisst ProofBox (zu Deutsch etwa: Beweis-Box) und wurde von der Freiburger Kantonspolizei entwickelt. 

Willkommen im 21. Jahrhundert

Zu jeder Polizeiakte gehören unzählige Beweismittel in physischer, aber auch in digitaler Form, wie beispielsweise Fotos oder Videos von Überwachungskameras. Diese wurden bis anhin relativ altmodisch mithilfe von USB-Sticks transportiert, um sie den Richterinnen oder Staatsanwälten zur Verfügung zu stellen.

Das war immer eine Bastelei.

Philippe Allain, Kommandant der Kantonspolizei

Nun ist Schluss mit dieser Bastelei. Die Freiburger Kantonspolizei ist im digitalen Zeitalter angelangt. ProofBox funktioniert im Prinzip ähnlich wie Dropbox oder andere Speicherplattformen. Aber mit einigen wichtigen Zusatzfunktionen, erklärt der Generalstaatsanwalt Fabien Gasser. "Die Dateien werden direkt auf der ProofBox gespeichert und müssen nicht auf ein Gerät heruntergeladen werden.

Ausserdem kann die Plattform Dateien in ganz vielen verschiedenen Formaten öffnen", so Gasser. In puncto Datenschutz sei die Plattform gut abgesichert, versichern der Generalstaatsanwalt und der Polizeikommandant.

Freiburg als Vorreiterin

Freiburg ist schweizweit der erste Kanton, in dem eine solche digitale Ablageplattform verwendet wird. Sie ist Teil der Digitalstrategie des Bundes, die bis 2029 das ganze Schweizer Justizsystem digitalisieren will. In naher Zukunft soll das Programm ProofBox auf der Plattform Justitia.swiss integriert werden. Noch in diesem Jahr sollen Anwältinnen und Anwälte über die zentrale Justizplattform auf alle digitalen Beweismittel zugreifen können.

RadioFr. - Patrizia Nägelin
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