Fado und Fussball - Arthur Almeida liebt beides
Bem-vindo a Cressier! Arthur Almeida verbindet seine neue und alte Heimat mit "Saudade" (zu Deutsch: Sehnsucht) und Musik.

Arthur Almeida lebt mit seiner Familie seit 33 Jahren in Cressier im Seebezirk. Der 59-jährige Familienvater kam 1990 als Gastarbeiter in die Schweiz und arbeitete über 20 Jahre lang als Erntehelfer im Grossen Moos bei Galmiz. Bei dieser Arbeit hat Arthur Almeida Deutsch und Französisch gelernt. Heute arbeitet er bei Bühlmann Recycling. Seine Frau und seine beiden Kinder leben bei ihm. Beim FC Cressier war er ehemaliger Aktivfussballer, heute trainiert er eine Juniorenmannschaft.
Ursprünglich kommt Arthur Almeida aus der Stadt Oliveira de Azeméis in der Region Aveiro, wo er auch geboren und seine Kindheit und Jugend verbracht hat. Oliveira de Azeméis hat rund 12'000 Einwohnerinnen und Einwohner und befindet sich im Nordwesten des Landes.
Als 26-Jähriger verliess Arthur Almeida seine Heimat, um im Freiburger Seeland eine neue Arbeitsstelle zu finden. In den letzten 30 Jahren hat er sich im Seebezirk eine neue Heimat aufgebaut.

In Deutschfreiburg leben rund 3600 Menschen aus Portugal. Dies geht aus dem kantonalen Statistikamt hervor. Von den rund 70'000 Einwohnenden im See- und Sensebezirk sind rund 12'000 aus anderen Ländern. Portugal ist dabei auf dem ersten Rang vertreten, stellt also die grösste Bevölkerungsgruppe.
Fado im Herz und in der Seele
Beim portugiesischen Musikstil "Fado" kommt Arthur Almeida ins Schwärmen. Dieser melancholische Gesang, der seinen Ursprung vermutlich in Brasilien hat, gehört tiefverwurzelt zur portugiesischen Kultur. Das Wort Fado leitet sich vom lateinischen "fatum" ab. Das heisst übersetzt Schicksal. So klingt der Fado dann auch, immer ein wenig schwermütig und melancholisch.
Ein kleines Ständchen von Arthur Almeida:
Fado verkörpert die "Saudade", ein typisch portugiesisches Gefühl. "Saudade" ist eine Mischung aus Melancholie, Weltschmerz und Sehnsucht. Der Fado wird von einem Sänger oder einer Sängerin vorgetragen und wird musikalisch von einer zwölfsaitigen "guitarra portugesa" begleitet.
Bem-vindo a Cressier!
Arthur Almeida ist Präsident des Centro português de Cressier. In seiner Freizeit neben dem Fussballplatz des FC Cressier ist der 59-Jährige fast jeden Tag in seinem portugiesischen Kulturzentrum anzutreffen. Dort gibt es täglich frische Spezialitäten aus verschiedenen Regionen von Portugal zu geniessen.
Im Angebot stehen zum Beispiel Pastéis de bacalhau (Kabeljau-Küchlein), Francesinha (Schinken-Käse-Sandwich in Bratsauce) oder Alheira de Mirandela (geräuchertes Würstchen mit Gemüse).
Das Centro português de Cressier ist Mittwoch, Freitag, Samstag und Sonntag offen. "Wir heissen alle herzlich willkommen bei uns", sagt Arthur Almeida. Wichtig für ihn sei, dass nicht nur Portugiesinnen und Portugiesen ins Lokal kommen, sondern Menschen aus der ganzen Welt.
Wohin es ihn nach seiner Pensionierung zieht, ist noch offen. Nach über 30 Jahren in der Schweiz, mit seiner Frau und den beiden Kindern, fällt es ihm schwer, zurück nach Portugal zu gehen. "Viele meiner Freunde sind weggezogen wie ich damals, ich kenne fast niemanden mehr in Oliveira de Azeméis", sagt Arthur Alemeida. Gleichzeitig vermisse er seine Heimat und besitze er dort auch ein Haus, ergänzt er. Als gebürtiger Portugiese und Wahlschweizer führt Almeida in Cressier ein glückliches Leben.

Hier findest du das ganze Gespräch mit Arthur Almeida: