Gewerkschaften fordern eine Lohnerhöhung von 4 Prozent
Die Lebenskosten steigen zurzeit stark an. Der Arbeitgeberverband reagiert dennoch verhalten auf die Forderung der Gewerkschaften.

Zuerst die höheren Strompreise, dann die steigenden Krankenkassenprämien - zusätzlich zur allgemeinen Teuerung. Die aktuelle Situation stellt für viele Personen eine erhebliche finanzielle Belastung dar.
"Wir befürchten, dass die Preise bis Ende Jahr für viele Sachen noch steigen", sagt die Sekretärin Gewerkschaftsbundes des Kantons Freiburg, Milka Ivanovic. Die Gewerkschaften fordern deshalb mehr Lohn.
Keine angemessene Reaktion in Sicht
In vielen Branchen werden die Löhne laut den Gewerkschaften nicht oder nur ungenügend den höheren Lebenskosten angepasst, kritisieren die Gewerkschaften. Besonders dringend wären Gehaltserhöhungen für das Pflegepersonal, Lieferantinnen und Lieferanten, das Verkaufspersonal und Angestellte im Baugewerbe.
Ansonsten drohten Streiks und ein grösserer Arbeitskräftemangel, so die Freiburger Gewerkschaften. Damit es nicht so weit kommt, hoffen die sie auf Fortschritte bei den Lohnverhandlungen mit den Arbeitgebern.
Reto Julmy vom Freiburger Arbeitgeberverband nimmt die Forderung der Gewerkschaften zur Kenntnis. "Man muss sich bewusst sein, dass auch die Unternehmer von den Preissteigerungen bei den Rohstoffen, den Materialien und den Energiekosten betroffen sind", sagt Julmy.
In Branchen mit einem Gesamtarbeitsvertrag rechne er dennoch mit Lohnerhöhungen. Die Forderung nach 4 bis 5 Prozent mehr Lohn hält Julmy aber für übertrieben.
Der Kanton legt jedes Jahr im Dezember die Gehälter der Staatsangestellten fest. Die Teuerung wird dabei berücksichtigt. Aber nicht nur das, sagt Finanzdirektor Jean-Pierre Siggen (Die Mitte). "Es gibt auch andere Kriterien, etwa die Entwicklung der Reallöhne und die finanzielle Lage des Kantons", so Siggen.
Am Freitag präsentiert der Staatsrat den Entwurf für das Budget 2023. Darin enthalten sind auch Lohnvorschläge der Kantonsangestellten.




