News für unsere Region.

"Beim ersten NHL-Interview bin ich voll reingerasselt"

Raphael Diaz gehört zu den routiniertesten Verteidigern auf Schweizer Eis. Doch auch er musste in seiner Karriere schon Lehrgeld bezahlen.

Heute ein Profi, am Anfang aber war er noch unsicher: Raphael Diaz bei einem Interview. © Keystone

Raphael Diaz verlässt das Eis nach dem Abschlusstraining vor dem Spiel gegen Rapperswil. Als ihn der Journalist zum Interview bittet, verschwindet „Raphi“ noch kurz in der Kabine, um dann zwei Minuten später bereitzustehen. „Mit den Zähnen drin kann ich besser sprechen“, lacht Diaz und deutet auf seinen Mund. Wie bei so vielen Eishockeyspielern sitzen in Diaz Kiefer nicht mehr nur die Original-Zähne. 

Die Krux mit der Fremdsprache

Diaz tritt im Umgang mit Journalisten stets routiniert und professionell auf. Doch auch er habe im Umgang mit Medienschaffenden schon Lehrgeld bezahlt, erinnert sich der 37-Jährige. 

In der NHL stehen nach jedem Training mindestens 30 Journalisten parat. Praktisch alle vom Team werden so mal interviewt

2012, als sein NHL Abenteuer in Montreal begann, sei er bei seinem ersten Interview voll „reingerasselt“. „Plötzlich hast du so viele Mikrofone vor dir, die Scheinwerfer sind auf dich gerichtet und ich musste dann noch in einer anderen Sprache Auskunft geben.“ Genau das sei das schwierigste gewesen. Er habe anfangs kaum die Wörter gefunden und nichts Schlaues zu sagen gewusst. Die Reporter hätten ihn deswegen zwar nicht verrissen, „Sie fanden es eher lustig. Aber du willst dich ja nicht blamieren in der Öffentlichkeit“. 

Wie alles, eine Übungssache

Doch auch die Interviews nach dem Training und den Spielen, die genau so zur Arbeit eines Eishockeyprofis gehören wie das Spiel auf dem Eis, seien eine reine Übungssache. „Learning by doing, doing by learning“ beschreibt Raphael Diaz den Prozess. Es sei zwar immer ein Mediencoach in der Nähe gewesen, aber bei der Anzahl Journalisten hätte dieser natürlich nicht überall gleichzeitig sein können. 

Im Vergleich dazu geht es in der Schweiz sehr ruhig zu und her. Nach dem Training von Freiburg-Gottéron warten in der Regel nicht mehr als fünf Medienschaffende auf die Spieler. Auch ein Medientraining für junge Spieler gebe es so nicht. Wenn dies ein Spieler wünsche, dann müsse er selber aktiv werden. „Ich würde es jedem empfehlen“, so Raphael Diaz. „Es hätte mir sicher geholfen vor meinem Nordamerika-Abenteuer. Ich hätte detaillierter erklären können und wahrscheinlich schneller die richtigen Worte gefunden.“

Zurück zu den Wurzeln gegen Rapperswil

Als Nächstes gilt es für Diaz und Co. sich aber wieder voll auf das Spiel auf dem Eis zu konzentrieren. Gottéron reist mit einem Sieg im Gepäck nach Rapperswil. Zuletzt gewannen die Freiburger gegen denselben Gegner. Bei der Aufstellung greift Christian Dubé zum Motto „Back to the Roots“. Die Linienzusammenstellung erinnert stark an den Beginn der Saison. Das heisst im Sturm:

  • De la Rose mit DiDomenico und Bertschy
  • Wallmark mit Mottet und Sörensen
  • Schmid mit Marchon und Sprunger
  • Walser mit Bykov und Binias
  • Jörg ist 13. Stürmer

In der Verteidigung fehlte Dave Sutter im Training. Sprich, Mauro Dufner dürfte seinen Platz einnehmen. 

Gegner Rapperswil befindet sich noch tiefer im Verlierersumpf als Gottéron im Monat November. Nur zwei Siege resultierten aus den letzten zehn Partien.

RadioFr. - Ivan Zgraggen
...